Wie in New York: Stadt plant Terrassen über Wiental

Wie in New York: Stadt plant Terrassen über Wiental
Wie in New York: Stadt plant Terrassen über Wiental(c) FABRY Clemens
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In den kommenden Jahren sollen nach dem Vorbild des New Yorker High-Line-Parks drei hängende Terrassen über dem Wienfluss entstehen. Damit soll der Anteil der Freiräume in Margareten und Mariahilf erhöht werden.

Wien/Cim. Wer in Wien Margareten und Mariahilf wohnt, ist nicht gerade mit nahen Freiräumen und Grünflächen gesegnet. Der Freiraumanteil liegt in Margareten bei sieben, in Mariahilf bei für Wien rekordverdächtig geringen drei Prozent. Um das zu ändern, will die Stadt nun Raum schaffen, wo noch keiner ist: über dem Wiental. Dort, wo aktuell der Blick nur auf die U-Bahn-Trasse und das Betonbett des Wienflusses fällt.

Drei großflächige Terrassen entlang des Wienflusses sind geplant, sagt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Auf in Summe 2500 Quadratmetern sollen leicht abschüssige Grünflächen und Sitzgelegenheiten entstehen. Gastronomie oder andere gewerbliche Nutzung ist nicht vorgesehen.

Die erste dieser drei Terrassen soll bis 2015 hinter der U-Bahn-Station Pilgramgasse (Aufgang Ramperstorffergasse) entstehen. Auch ein Steg zum sechsten Bezirk und damit eine Verbindung zwischen Margareten und Mariahilf ist dort geplant. Die zweite und dritte Terrasse aus Holz und Beton, so Vassilakou, sollen flussaufwärts davon gebaut werden. Eine noch vor der Nevillebrücke, eine nach dieser. Die Nevillebrücke selbst wurde schon im Vorjahr für den Autoverkehr gesperrt und kürzlich als Park wiedereröffnet. Sie sieht Vassilakou als eine weitere, vierte Wiental-Terrasse.

High-Line-Park als Vorbild

Ziel sei es, dort Platz zu gewinnen, wo eigentlich keiner ist, sagt Vassilakou. Vorbild ist der New Yorker High-Linie-Park, jener auf Stelzen gebaute Park über einer stillgelegten Bahntrasse in Manhattan.

Entlang des Wientals soll auch zusätzlicher Freiraum entstehen, sagt Susanne Schaefer-Wiery, die Bezirksvorsteherin von Margareten. So soll etwa der Fuß- und Radweg umgestaltet werden, die Plakatwände sollen verschwinden, um die Flächen schöner, offener und durchlässiger zu machen.

Ende dieses Jahres soll die Planungsphase abgeschlossen sein, die Bauarbeiten könnten Ende 2014 oder im Frühjahr 2015 starten, zur Freiluftsaison 2015 könnte die erste Terrasse eröffnet werden. Die Kosten für drei Terrassen beziffert Vassilakou mit etwa fünf Millionen Euro. Wie sich Bezirk und Stadt diese Summe teilen wollen, das stehe noch nicht fest.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2013)

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