Schlepper-Verdacht gegen Asylwerber: "Sicher keine großen Bosse"

Vorwürfe der Schlepperei gegen Ex-Votivkirchen-Besetzer sollen laut "Falter", dem der Ermittlungsakt vorliegt, weniger dramatisch sein, als vom Innenministerium behauptet.

Die Schlepperei-Vorwürfe gegen einzelne Asylwerber aus dem Wiener Servitenkloster sollen nicht so gravierend sein wie von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) behauptet. Das berichtet der "Falter", dem der Ermittlungsakt vorliegt.

Demnach soll es sich bei den Verdächtigen "sicher um keine großen Bosse" handeln, werden die Sprecher der Staatsanwaltschaften Wien und Wiener Neustadt zitiert. Laut Bericht zeigten sich die Sprecher der Staatsanwaltschaften von Mikl-Leitners schweren Vorwürfen überrascht: "Diese Vorwürfe sind nicht Gegenstand unseres Ermittlungsverfahrens." Beispielsweise wurde den Verdächtigen von der Innenministerin vorgeworfen, schwangere Frauen auf der Flucht ausgesetzt zu haben.

Ein Pakistani geständig

Der Vorwurf, dass die Verdächtigen Millionen durch die Schlepperei verdient haben sollen, findet sich laut "Falter" nicht im Akt, die Verdächtigen hätten "ein paar hundert Euro erhalten".

Ein inhaftierter Serviten-Kloster-Flüchtling ist geständig, Pakistanis im Railjet von Budapest nach Wien begleitet zu haben. Er habe zwei-, dreimal pro Woche bei Schleppungen geholfen.

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