Generalsanierung der U4: Teile der Strecke werden gesperrt

Symbolbild
Symbolbild(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
  • Drucken

Die U4 verkehrt auf einer 115 Jahre alten Strecke der früheren Stadtbahn. Von 2014 bis 2020 soll die Linie um 335 Millionen Euro modernisiert werden – inklusive Teilsperren.

Wien/KS. Renate Brauner nennt es „ein wengerl in die Jahre gekommen“. Ein „wengerl“ viel, wenn man bedenkt, dass die Wiener U-Bahn-Linie U4 auf einer 115 Jahre alten Strecke verkehrt, nämlich jener der früheren Stadtbahn.
Fakt ist, dass die U4 zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf in den letzten Jahren verdächtig oft durch Störungen und längere Wartezeiten aufgefallen ist. Am Mittwoch hat die zuständige Finanzstadträtin und Vizebürgermeisterin nun gemeinsam mit Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer die Details der U4-Erneuerung präsentiert und gleich einmal betont: Die U4 sei zu mehr als 98 Prozent störungsfrei – die anderen U-Bahn-Linien jedoch zu mehr als 99 Prozent.

Unter dem Namen Neu4 soll die Strecke von 2014 bis 2020 also saniert und modernisiert werden. 335 Millionen Euro nehmen die Stadt und die Wiener Linien dafür gemeinsam in die Hand. „Das ist ein Jahrhundertprojekt und war entsprechend teuer. Es war nicht leicht, die Mittel dafür aufzustellen“, so Brauner.

Vorarbeiten werden bereits jetzt geleistet. Richtig los geht es aber erst ab Frühjahr 2014, wenn mit der Sanierung der zwischen der U4-Trasse und Straße gelegenen Stützmauer zwischen Ober St. Veit und Schönbrunn begonnen wird. Weiters sollen im kommenden Jahr Stellwerke und die Zugsicherungsanlagen erneuert sowie die Station Hütteldorf saniert werden. Auf den Fahrbetrieb soll das keine Auswirkungen haben.

2015 wird dann die Station Stadtpark erneuert sowie die Stützmauer zwischen Schönbrunn und Karlsplatz und das Tunnelgebäude zwischen Schwedenplatz und Schottenring saniert. Fahrgäste werden das insofern spüren, als bei bestimmten Stationen nur ein Gleis befahren werden kann, wie das derzeit etwa bei der U6-Station Burggasse der Fall ist.

Teilsperren im Sommer 2016 und 2017

2016 und 2017 werden dann jeweils in den Sommermonaten einzelne Teilstrecken gesperrt. 2016 wird von Mai bis September der Abschnitt Hütteldorf bis Schönbrunn gesperrt, wobei die Station Hietzing noch im Mai und Juni angefahren wird. Während dort die Gleise und der Gleisuntergrund erneuert werden, müssen die Fahrgäste auf die Schnellbahn und den Ersatzverkehr, der noch mit den Bezirken ausgearbeitet wird, ausweichen.

2017 wird dann der Betrieb auf der Strecke zwischen Margaretengürtel und Kettenbrückengasse eingestellt, ebenfalls um Gleise und Gleisuntergrund komplett zu erneuern. Zusätzlich werden die Tunneldecke im Bereich Friedensbrücke saniert sowie Stellwerke (Karlsplatz, Schottenring) erneuert.

„Das kostet nicht nur viel Geld, sondern auch Nerven“, sagt Brauner. Ab 2018 sollen dann verhältnismäßig kleinere Arbeiten vorgenommen werden, die auf den Fahrbetrieb kaum Auswirkungen haben. 2020 sollen die Arbeiten schließlich abgeschlossen sein. Wobei Wiener-Linien-Chef Steinbauer bei der Präsentation mit einem kleinen Wörtchen aufhorchen lässt: „Das Programm läuft bis mindestens 2020.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.