U4-Verlängerung nach Auhof endgültig passé

(c) Michaela Bruckberger
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Bei der Autobahn-Westeinfahrt im Westen Wiens soll ein Mistplatz der MA 48 ausgebaut werden. Damit wäre aber die Option einer Park-and-Ride-Anlage vom Tisch – und damit verbunden die Verlängerung der U-Bahn.

Wien. Ein lang gehegter Wunsch der Hietzinger Bezirksvorstehung und vieler Betriebe in Auhof, die Verlängerung der U4 über die derzeitige Endstelle Hütteldorf zur Autobahnauffahrt hinaus, dürfte gestorben sein. Während über den Bau einer Linie U5 durchaus realistisch diskutiert wird, die U2-Verlängerung zum Hauptbahnhof und die U1-Verlängerung nach Rothneusiedl zumindest als Optionen noch bestehen, wird es eine U4 bis zur Westautobahn nicht geben. Grund: Derzeit wird ein Stützpunktkonzept für die MA 48, also die Wiener Müllabfuhr, umgesetzt. Dieses sieht vor, dass die Müllstützpunkte auf sechs Standorte in Wien konzentriert werden. Und einer davon liegt bei der Westeinfahrt in Auhof, dort, wo jetzt schon ein Teil von der MA 48 benutzt wird. Für eine Park-and-Ride-Anlage ist dann kein Platz mehr vorhanden.

Ausschreibung für Mistplatz

„So wie viele Hietzinger und Penzinger hätten wir es gerne gesehen, wenn die Westeinfahrt aufgewertet und in Auhof eine große Park-and-Ride-Anlage entstanden wäre; und das in Kombination mit einer Verlängerung der U4“, sagt der Planungssprecher der Wiener ÖVP, Bernhard Dworak zur „Presse“. Im Oktober stellte er eine entsprechende Anfrage an die zuständige Stadträtin Maria Vassilakou von den Grünen, welche Planungen es für die Westeinfahrt gebe. Die Antwort kam dieser Tage: Demnach wird im kommenden Jahr ein städtebauliches Rahmenkonzept ausgearbeitet. Zugleich aber heißt es in dem Schreiben, dass bereits „eine Ausschreibung für den Ausbau bzw. die Errichtung eines zentralen Mistplatzes läuft“. Angeblich soll diese Ausschreibung jetzt intern gestoppt worden sein.

Für die Opposition, die FPÖ und die ÖVP, sind die Angaben aus dem Rathaus ein Signal, dass keine Park-and-Ride-Anlage gewünscht ist und damit ein wichtiges Argument für eine U-Bahn-Verlängerung wegfällt. In der Anfragebeantwortung heißt es weiters, es sei Ziel der Verkehrsplanung, die Park-and-Ride-Stellplätze nahe am Wohnort der Pendler, also in NÖ zu errichten. Wien beteilige sich finanziell an solchen Ausbaumaßnahmen.

Wiens Westeinfahrt ist jedenfalls derzeit alles andere als ein attraktiver Bereich. Auf der rechten Seite der Autobahnabfahrt liegt ein derzeit stillgelegtes Hotel, die Parkplätze dort sind den Prostituierten als legale Arbeitsstätten zugewiesen worden. Und auf der linken Seite (in Fahrtrichtung Stadt) ist der zentrale Müllplatz geplant.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2013)

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