Aspern-Anbindung verzögert sich

U2 Verlaengerung Seestadt Aspern, Strecke zwischen Aspern Nord und Hausfeldstrasze
U2 Verlaengerung Seestadt Aspern, Strecke zwischen Aspern Nord und HausfeldstraszePresse
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In einem Jahr sollen im Stadtentwicklungsgebiet Seestadt die ersten Bewohner einziehen. Eine Autobahnanbindung wird es noch lange nicht geben.

Wien. Die Seestadt Aspern ist das Aushängeschild der Wiener Stadtentwicklungspolitik. 20.000 Menschen sollen dort, am nordöstlichen Rand der Hauptstadt, im Endausbau wohnen und arbeiten. Ende dieses Jahres sollen die Ersten einziehen.

Nun zeichnet sich ab, dass sie noch einige Jahre ohne Anschluss an das umliegende Autobahnnetz auskommen müssen. Der Bau der geplanten Verbindungen wird sich aller Voraussicht nach verzögern.

Die Austria Presse Agentur berichtete am Freitag nämlich darüber, dass sich der für einen Baustart zwingend notwendige Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verzögere. Laut ursprünglichem Plan hätte dieser 2013 vorliegen sollen. Der Bescheid ist die rechtliche Basis für jenen Teil des Projekts, der die Region nach Norden hin bis zum Knoten Süßenbrunn an die Außenringschnellstraße S1 anbindet.

Zwar will der Autobahnbetreiber Asfinag offiziell noch nichts von Zeitproblemen wissen, sehr wahrscheinlich scheint es nun jedoch nicht mehr, dass der zehn Kilometer lange Abschnitt wie ursprünglich geplant noch heuer in Bau und 2016 in Betrieb geht.

Spange zweigeteilt

Auch die Anbindung der Seestadt selbst bis zur S1 (Spange Aspern) verzögert sich. Dies sei laut Asfinag jedoch genau so mit der Stadt Wien akkordiert. Im Rathaus hatte man als Zugeständnis an den grünen Regierungspartner befunden, den westlichen Abschnitt der Spange nicht von der Asfinag als Autobahn bauen zu lassen, sondern selbst eine sogenannte Stadtstraße zu errichten. Nun, so die Asfinag, sei geplant, gemeinsam und bis Mitte 2014 auch für dieses Teilstück die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung im Verkehrsministerium einzureichen. Fertigstellungstermin: vermutlich erst 2019.

Nach außen hin reagiert das Rathaus auf die Verzögerungen alles andere als erfreut. Im Büro der Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) besteht man auf der Fertigstellung der Aspern-Spange bzw. des Nordteils zwischen Süßenbrunn und Groß-Enzersdorf bis zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt, also bis zum Jahreswechsel 2016/2017. Hintergrund für das Drängen: Verzögerungen sind mit Kostensteigerungen verbunden.

Alle Augen ruhen nun auf dem ausstehenden UVP-Bescheid des Verkehrsministeriums. Dort ist man zuversichtlich, in den nächsten Wochen so weit zu sein. Allerdings ist noch unklar, wie rasch das neue Bundesverwaltungsgericht mit den zu erwartenden Einsprüchen gegen den UVP-Bescheid verfahren kann und wird.

Anbindung der Seestadt
Anbindung der SeestadtPresse

Die UVP bezieht sich auch auf den neun Kilometer langen S1-Südabschnitt, der zum Großteil aus dem unter der Lobau verlaufenden Tunnel bestehen wird. Hier gibt es allerdings noch mehr zeitlichen Spielraum. Das aufwendige Teilstück soll erst 2018 in Angriff genommen werden. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2014)

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