Mit Plakaten, Schokoherzen und Tausenden Hausbesuchen wollen die Wiener Grünen die Anrainer für ein "Ja" zur Fußgängerzone Mariahilfer Straße gewinnen.
Die Wiener Grünen starten in Kürze ihre eigene Kampagne pro Fußgängerzone Mariahilfer Straße. Die zwei Sujets stehen schon fest: Ein Kleinkind samt Slogan "Gute Luft ja? Oder baba?" bzw. ein Hund inklusive dem Spruch "Fußgängerzone ja? Oder baba?" sollen die Anrainer überzeugen, ab Mitte Februar für die Verkehrsberuhigung zu votieren. Außerdem will man alle 35.000 Haushalte im 6. und 7. Bezirk besuchen.
Die grüne Werbeaktion hat nichts mit der rund 850.000 Euro schweren Infokampagne der Stadt zu tun. Sie wird aus der Parteikasse finanziert und schlägt mit 250.000 Euro zu Buche. "Wir hoffen, dass es mit Ja ausgeht, aber es wird knapp - deshalb der Mitteleinsatz", rechtfertigte Klubchef David Ellensohn am Montagabend im Gespräch mit Journalisten den finanziellen Aufwand. Die Kampagne solle emotionalisieren und Befürworter der Fußgängerzone mobilisieren. Die Botschaft: "Du entscheidest die Mahü."
Mini-Wahlkampf mit Hausbesuchen
Ab Ende Jänner werden die Plakate an 80 Mariahilfer und Neubauer City-Lights affichiert, bereits ab diesem Freitag werden entsprechende Zeitungsinserate geschalten. Herzstück des Mini-Wahlkampfs sind für Ellensohn allerdings die Hausbesuche. 50 grüne Zweierteams - von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou bis zum Bezirksrat - sind ab 27. Jänner täglich unterwegs und werden an möglichst alle Türen der Bezirksbewohner klopfen. "Wir rechnen damit, dass wir nicht überall mit Jubel empfangen werden", zeigte sich der Klubchef realistisch.
Schmackhaft - im wahrsten Sinn des Wortes - will man Passanten die Fußgängerzone zudem mit "I love Mahü"-Schokoherzen machen. Für die Radler wird es außerdem eigene Folder geben. Um Wünsche oder Frust zu deponieren, richten die Grünen ein "BürgerInnenbüro" in der Parteizentrale (Lindengasse 40) sowie eine Infohotline (01/5226969) ein.
Höhere Beteiligung als bei EU-Wahl?
Ellensohn rechnet mit starkem Interesse an der Befragung. "Ich bin sicher, dass die Beteiligung um einiges höher sein wird als bei der (im Mai stattfindenden, Anm.) EU-Wahl", prognostizierte er. Sollte es zum Umbau der Mariahilfer Straße kommen, "wird ganz Wien danach so zufrieden sein, dass die heutigen Gegner sich nicht mehr daran erinnern werden, dass sie einmal dagegen waren".
(APA)