Wiener AKH: Rechnungshof kritisiert Managementfehler

THEMENBILD: ALLGEMEINES KRANKENHAUS WIEN (AKH)
THEMENBILD: ALLGEMEINES KRANKENHAUS WIEN (AKH)APA/ROLAND SCHLAGER
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Ein Rohbericht kritisiert der Rechnungshof Mängel bei Planung von Bauvorhaben, "problematische" personelle Verflechtungen und massive Kostenüberschreitungen kritisieren.

Zu teure Bauprojekte und Fehler in der technischen Betriebsführung: Wie "Kurier" und "Krone" am Donnerstag, berichten, kritisiert der Rechnungshof in einem derzeit noch unveröffentlichten Rohbericht Managementfehler und personelle Verflechtungen im Wiener AKH. Kritik übten die Prüfer etwa an der Sanierung der Tiefgarage oder der Errichtung des neuen Kinder-Operationszentrums.

Statt der geplanten 3,2 Millionen Euro kostete etwa die Tiefgarage laut "Krone", die ein Faksimile des Rohberichts veröffentlicht hat, rund 31,5 Millionen Euro - Grund dafür sind laut Rechnungshof massive Mängel in der Ablaufplanung. Zudem habe das AKH Unterlagen wie etwa die Ausschreibung nicht zur Verfügung stellen können.

Ähnlich problematisch sehen die Prüfer den Bau des Kinder-Operationszentrums: Obwohl es bereits im September 2011 fertiggestellt wurde, hat es laut "Kurier" noch bis November 2012 Zahlungen gegeben, was ebenfalls zu deutlichen Kostenüberschreitungen geführt haben soll. Begründen konnte das Spital diese nicht.

"Problematische" personelle Verflechtungen

Geprüft wurden die technische Betriebsführung und Bauvorhaben im Zeitraum von 2005 bis 2011. Den Berichten zufolge fielen dem Rechnungshof dabei auch "problematische" personelle Verflechtungen auf: Als Aufsichtsrat der Firma Vamed-KMB, die für die technische Betriebsführung zuständig ist, fungierte der Finanzdirektor der Stadt Wien.

Im Büro von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) wollte man zu den konkreten Vorwürfen keine Stellung nehmen. Nur soviel: "Der Bericht des Rechnungshofes bestätigt und zeigt auch, dass der AKH-Reformprozess der richtige Weg ist", hieß es. Bereits seit dem Jahr 2011 - also vor dem Prüfbericht des Rechnungshofes - laufe eine tiefgreifende Reform der Technischen Direktion, um eine professionelle Projektabwicklung sicherzustellen und Ressourcen besser zu nutzen. Als neuer Technischer Direktor sei nach einem Ausschreibungsverfahren "ein ausgewiesener Fachexperte" bestellt worden.

>> "Kurier"-Bericht
>> "Krone"-Bericht

(APA)

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