Wien wächst am schnellsten

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WIEN: TRAFIKRAeUBER FLUeCHTETE IN WIENER EINKAUFSZENTRUM(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Mit Stand vom 1. Jänner lebten 8,5 Mio. Menschen in Österreich. Wien wächst um fast genauso viele Menschen wie alle anderen Länder zusammen. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Anstieg um rund 46 Prozent.

Wien. Kärnten hat die Trendwende geschafft– oder zumindest einen einmaligen Ausreißer in der Bevölkerungsstatistik. Unter dem Strich lebten mit 1. Jänner dieses Jahres 164 Menschen mehr im südlichsten Bundesland als noch Anfang 2013. Es ist das erste Mal seit 2007, dass Kärnten mit stolzen 0,03 Prozent ein Bevölkerungswachstum (wenn auch das niedrigste der Republik) zu verzeichnen hat.

Trotzdem sollte man sich mit Feiern in Klagenfurt noch etwas zurückhalten: Der Bevölkerungsstand, den die Statistik Austria am Mittwoch veröffentlicht hat, muss noch einige Plausibilitätsprüfungen durchlaufen, bevor im Mai endgültig feststeht, wie viele Menschen am 1.Jänner in Österreich als Hauptwohnsitzer gemeldet waren. Kleinere Korrekturen sind da durchaus noch möglich– womit auch Kärnten noch einmal ins Minus rutschen könnte.

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Am gegenüberliegenden Ende der Wachstumsskala steht Wien, das im Vorjahr 47-mal schneller gewachsen ist als Kärnten: In der Bundeshauptstadt stieg die Bevölkerungszahl 2013 mit plus 1,4 Prozent mehr als doppelt so stark wie im Durchschnitt Österreichs. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Anstieg um rund 24.400 Menschen – 46 Prozent, fast die Hälfte des gesamtösterreichischen Bevölkerungswachstums. Oder mit anderen Worten: Wien hat fast so stark an Bevölkerung zugenommen wie alle anderen Bundesländer zusammen.

Bundesweit ist die Zahl der Einwohner mit Jahresbeginn auf 8.504.850 Menschen angewachsen, um 52.990 mehr als zu Jahresbeginn 2013. Österreich ist damit 2013 deutlich schneller gewachsen als im Jahr zuvor; 2012 kamen „nur“ rund 43.700 Menschen dazu.

7,44 Mio. Österreicher in Österreich

Eine Feinheit der Statistik: Während 8,5 Millionen Menschen in Österreich leben, sind nur 7,44 Millionen davon Österreicher. 12,5Prozent der heimischen Bevölkerung haben eine andere Staatsbürgerschaft, in absoluter Zahl sind das 1.064.568 Menschen. Ihre Zahl wuchs im vergangenen Jahr um 60.300 Personen (siehe Artikel unten).

Fast die Hälfte aller nicht österreichischen Staatsangehörigen (48,6 Prozent bzw. rund 517.200 Personen) stammten zum Stichtag 1. Jänner aus Ländern der Europäischen Union – um 42.500 Personen bzw. neun Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Der Zustrom von Personen aus Nicht-EU-Staaten war deutlich geringer. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr um rund 17.800, also um plus 3,4 Prozent, und erreichte einen Anteil von 51,4 Prozent an allen ausländischen Staatsangehörigen in Österreich.

Einen ebenfalls leicht überdurchschnittlichen Einwohnerzuwachs verzeichnete der Westen Österreichs: In Tirol stieg die Bevölkerungszahl um 0,8 Prozent, in Vorarlberg um 0,7. In allen anderen Bundesländern lag das Wachstum unter dem Bundesdurchschnitt. In Oberösterreich erhöhte sich die Einwohnerzahl um 0,5 Prozent, in Niederösterreich und Salzburg um je 0,4 Prozent, in der Steiermark um 0,3 Prozent und im Burgenland um 0,2 Prozent.

Die Zählung basiert inzwischen nicht mehr auf der laufenden Fortschreibung einer händischen Volkszählung, sondern auf der seit 2011 institutionalisierten Registerzählung, in deren Rahmen die Statistik Austria diverse Verwaltungsdatenbanken – allen voran das Zentrale Melderegister – abgleicht. Aus deren Datensätzen ergibt sich in Summe jederzeit der aktuelle Bevölkerungsstand.

AUF EINEN BLICK

Die Statistik Austria hat am Mittwoch ihre aktuelle Bevölkerungsstatistik zum 1. Jänner 2014 veröffentlicht. Im Vorjahr ist Österreich den vorläufigen Zahlen zufolge auf 8.504.850 Menschen angewachsen, das sind um 52.990 mehr als zu Jahresbeginn 2013.

12,5 Prozent der heimischen Bevölkerung haben eine andere Staatsbürgerschaft, das sind 1.064.568 Menschen. Ihre Zahl wuchs im vergangenen Jahr um 60.300 Personen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2014)

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