50 Menschen wurden aus einem brennenden Haus gerettet. Später wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Brand dürfte gelegt worden sein.
Die Polizei sucht nach einem Brand in einem Wohnhaus in der Wiener Innenstadt nach einem 44-jährigen Mann, der jenes Appartement gemietet hatte, in dem das Feuer gelegt worden war. Laut Polizei hätte der Selbstständige am Mittwoch delogiert werden sollen.
Bei dem Appartement handelt es sich um zwei zusammengelegte Wohneinheiten im Eigentum. Die Besitzer hatten die Wohnung an den 44-Jährigen vermietet. Der Mann dürfte aber seit geraumer Zeit den Mietzins schuldig geblieben sein. Er soll ein in einschlägigen Kreisen nicht unbekannter "Mietnomade" sein. Von dem 44-Jährigen fehlt jede Spur.
Druckwelle und Brand in den frühen Morgenstunden
Der Brand in dem Haus am Hohen Markt hat ein Todesopfer gefordert. In dem Stockwerk des Hauses, in dem das Feuer in den frühen Morgenstunden ausgebrochen war, fanden die Ermittler am Mittwochvormittag die Leiche einer 23 Jahre alten Frau. Sie wurde offenbar von einer einstürzenden Mauer erschlagen. Vor dem Brand hatte es eine heftige Druckwelle gegeben. In der Nebenwohnung fanden die Ermittler Benzinkanister. Eine Gasexplosion als Ursache hatte die Feuerwehr schon am frühen Vormittag ausgeschlossen.
Zeugen hörten "lauten Knall"
Schon als mehrere Zeugen gegen 4.30 Uhr den Brand bei der Feuerwehr meldeten, war mehrfach von einem "lauten Knall" die Rede. Das dritte von neun Stockwerken des Gebäudes am Hohen Markt Ecke Marc-Aurel-Straße stand schließlich in Flammen. 50 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden. Um 6 Uhr wurde "Brand aus" gemeldet.
Nach dem Feuer wurden 17 Verletzte registriert, die leichte Rauchgasvergiftungen erlitten hatten. Fünf Kinder und zwei Erwachsene mussten ins Spital, die anderen wurden vor Ort von der Rettung versorgt. Die unverletzt gebliebenen Personen wurden wegen der niedrigen Temperaturen in einem Bus der Wiener Linien betreut.
Die Feuerwehr war mit 70 Einsatzkräften ausgerückt. Von der Wiener Berufsrettung waren insgesamt 30 Sanitäter und Notärzte im Einsatz. Gegen 8 Uhr durften dann die Ermittler das Haus betreten, die dann die Leiche fanden.
Fenster und Auslagenscheiben beschädigt
Durch die Druckwelle sind zahlreiche Fenster zersprungen, sowohl in dem betroffenen Gebäude als auch in dem Wohnhaus gegenüber. Die Auslagenscheiben einer Bank im Erdgeschoß dieses Gebäudes wurden ebenfalls beschädigt. An der Kreuzung zur Marc-Aurel-Straße lagen unzählige Glassplitter auf der Fahrbahn und den Gehsteigen verteilt. Wegen der Straßensperre wurde in der Früh auch der Fahrbetrieb der Buslinien 1A, 2A und 3A eingestellt.
(APA/Red.)