"Rollstuhlfahrerin" erfand Überfall und Behinderung

Eine 42-Jährige gab an, im Rollstuhl sitzend überfallen worden zu sein. Bilder einer Überwachungskamera zeigten sie allerdings gehend. Auch der Überfall stellte sich als Erfindung heraus.

Eine 42-jährige Wienerin ist nach einem erfundenen Überfall als Betrügerin entlarvt worden. Die Frau hatte sich bereits am 1. April bei der Polizei als Rollstuhlfahrerin ausgegeben und behauptet, nach einem Bankbesuch in Ottakring von zwei "jugendlichen ausländischen Burschen" ausgeraubt worden zu sein. Bei der Auswertung der Aufnahmen aus der Überwachungskamera der Bank stellten die Ermittler aber fest, dass das angebliche Opfer zu Fuß in die Bank ging, berichtet die Polizei am Freitag.

Die Frau wurde noch einmal vorgeladen und erschien dabei im Rollstuhl. Als der 42-Jährigen die Bildern gezeigt wurden, legte sie ein umfassendes Geständnis ab. Sie gab an, auch den Überfall erfunden zu haben, um ausstehende Mietschulden bezahlen zu können. Der elektrische Rollstuhl dürfte laut Polizei der Frau gehören, allerdings habe sie diesen zumindest derzeit nicht medizinisch benötigt.

Zeitung ließ Spendenkonto einrichten

Bei der Polizei war auch ein Brief eingegangen, in dem den Ermittlern geraten wurde, den Fall noch einmal genau zu überprüfen. Der Schreiber erhob Vorwürfe, die 42-Jährige würde arbeiten gehen, auf High Heels herumlaufen und Auto fahren.

Für die Wienerin war aufgrund der Medienberichte über den Überfall in der Zwischenzeit ein Spendenkonto eingerichtet worden. Nachdem die "Kronen Zeitung" für die Aktion der Opferschutzaktion "Weißer Ring" geworben hatte wurden insgesamt mehrere hundert Euro überwiesen. Die 42-Jährige wurde wegen Betruges und wegen Vortäuschung einer gerichtlich strafbaren Handlung angezeigt.

(APA)

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