Erstes E-Taxi auf Wiens Straßen unterwegs

Rund 400 Kilometer fährt Wiens erstes E-Taxi mit einer Stromladung.
Rund 400 Kilometer fährt Wiens erstes E-Taxi mit einer Stromladung.(c) APA/MANFRED DOMANDL/TAXI 40100 (MANFRED DOMANDL/TAXI 40100)
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Volltanken an der Steckdose - und los geht es zur ersten Taxifahrt in Wien. Mit einer Ladung kommt das E-Taxi rund 400 Kilometer weit. Die Ladestationen sollen weiter ausgebaut werden.

7,4 Euro pro Ladung - 400 Kilometer Reichweite: Ab heute ist das erste E-Taxi in Wien unterwegs. Sogenannte "Supercharger" sorgen in einer halben Stunde für neuen Strom. Zieht die Stadt mit der Ladeinfrastruktur nach, "sehen wir darin die Zukunft des Taxis in Wien", erklärt Martin Hartmann, Geschäftsführer von Taxi 40100.

Derzeit versorgt sich der Taxibetreiber Milan Milic, in dessen "Ökotaxi"-Flotte der neue Tesla S fahren wird, noch selbst mit zwei Supercharger-Tankstellen. "Wir werden sehen, wie rentabel das Konzept E-Taxi ist", meint Milic. Im Herbst will er drei weitere Fahrzeuge anschaffen - und langfristig auf rund 20 E-Taxis aufrüsten.

"Green Taxis" bei Firmen und Hotels beliebt

Der Rest seiner Flotte fährt derzeit ebenfalls mit umweltfreundlichen Hybrid- und Gasantrieben. Insgesamt sind über 20 Prozent der 40100-Wagen solche "Green Taxis". Jeder 40100-Kunde kann in der Funkzentrale auch grüne Taxis bestellen - die Kosten bleiben gleich. "Wir sehen Taxis als Teil des öffentlichen Verkehrs und versuchen so, den innerstädtischen Verkehr umweltverträglicher zu machen", meint Hartmann. Die Resonanz im Privatkundenbereich sei allerdings noch gering. Dafür würden viele Firmen, Hotels oder Events ausdrücklich auf "Green Taxis" bestehen.

"Langfristig wollen wir alle Wagen auf grüne Mobilität umstellen", so der 40100-Geschäftsführer. Dazu sei man aber auf die Kooperation der Taxiunternehmer angewiesen. Derzeit sind in Wien insgesamt rund 5.000 Taxis unterwegs, 1.850 Fahrzeuge gehören zur Funkzentrale 40100.

E-Taxis rentieren sich nach fünf Jahren

Noch schrecken vor allem hohe Anschaffungskosten der E-Autos viele ab: Um Anreize zu schaffen, stellt Tesla für diese Pioniertaxis daher Supercharger (an einer normalen Steckdose würde das Taxi etwa dreieinhalb Stunden laden) und den Strom gratis zur Verfügung. Trotzdem wünschen sich Hartmann und Milic einen Ausbau der Ladeinfrastruktur in Wien. Derzeit stehen nur wenige Strom-Tankstellen zur Verfügung, oft gibt es dann auch Probleme bei der Stecker-Kompatibilität.

"Das Problem ist die Versorgung", so Hartmann. Gemeinsam mit der Stadt Wien arbeite man daher an der Prüfung einer flächendeckenderen Ladeinfrastruktur. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Doch trotz des teuren Autos und der noch nicht optimalen Infrastruktur soll sich das E-Taxi-Geschäft für Milic nach spätesten fünfeinhalb Jahren rechnen. Denn nach dem Fahrer seien die Benzinkosten der zweitgrößte Kostenfaktor. "Der fällt jetzt praktisch völlig weg", so Hartmann.

(APA)

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