Straßenbahnfahrer attackiert: Verdächtiger in Psychiatrie

Der Mann ist nicht einvernahmefähig. Das Opfer ist in stabilem Zustand.

Wien. Jener Mann, der nach einer Attacke auf einen Straßenbahnfahrer am Donnerstag festgenommen worden war, war bisher nicht einvernahmefähig. Das Opfer, das bei dem Angriff am Kopf schwer verletzt worden war, befindet sich in stabilem Zustand. Der Vorfall hatte sich nur einen Tag nach der Präsentation eines Sicherheitspakets für Mitarbeiter der Wiener Linien zugetragen. Der 33-jährige Tramwayfahrer fuhr bei der Endstelle der Linie 46 am Joachimsthalerplatz ein. Als die Passagiere ausstiegen, blieb ein Mann noch im Wagen. Auf die Aufforderung des Fahrers, den Zug zu verlassen, reagierte der Unbekannte nicht. Der Straßenbahnlenker machte sich daraufhin wieder auf den Weg nach vorn, um seine Kollegin zu informieren. Plötzlich bekam er von hinten einen heftigen Schlag auf den Kopf und ging zu Boden. Die Polizei zog nach näherer Untersuchung des Falles einen spitzen Gegenstand als Tatwaffe in Betracht. Die umliegenden Straßenzüge wurden bisher erfolglos nach der Waffe durchsucht.

33-Jähriger wurde notoperiert

Der Fahrer war nach kurzer Zeit nicht mehr ansprechbar. Eine Untersuchung ergab, dass ihm die Schädeldecke eingedrückt worden war. Der 33-Jährige musste notoperiert werden und befand sich auch am Freitag in einem Wiener Krankenhaus auf der Intensivstation. Die Polizei nahm schließlich am Donnerstagabend einen Mann fest, der in der Dreyhausengasse in Penzing Passanten belästigte – und auf den die Personenbeschreibung von Ottakring passte. Er machte eher wirre Angaben, die Beamten nahmen ihn mit. Ein Amtsarzt entschied, dass er in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen werden müsse und nicht einvernahmefähig sei. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Wiener, der in Penzing wohnt, aber nicht polizeilich gemeldet ist. Aufgefallen ist er bisher nicht. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.06.2014)

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