Flakturmmuseum: Im Bunker, wie anno '44

(c) Günther Hulla
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Die Ausstellung "Erinnern im Innern" im Haus des Meeres wurde erweitert.

Wien. Die bunten Fische, die in den Becken im Inneren des Flakturms im Esterházypark in Wien Mariahilf schwimmen, haben dem monströsen Turm aus Stahlbeton etwas von seiner Bedrohlichkeit genommen. Im neunten und zehnten Stock aber erinnert die Ausstellung „Erinnern im Innern“ an die militärische Geschichte des Hochbunkers. Im früheren Kommandoraum sind in der (vorigen Herbst wieder eröffneten) Ausstellung Exponate und Fundstücke aus den Flaktürmen ausgestellt. Räume wurden nachgebaut, wie sie zu Kriegszeiten ausgesehen haben. Nun wurde die Ausstellung erweitert: Auch die Stiege von der neunten in die zehnte Etage ist nun zugänglich, wie Hans Köppen, Geschäftsführer des Hauses des Meeres erklärt. Dort wird vor allem der Bau des Flakturms erklärt.

Dieser wurde 1943 und 1944 von Zwangsarbeitern als Feuerleitturm der deutschen Luftwaffe gebaut. In diesem Flakturm wurden Flugzeuge mit Entfernungsmessgeräten erfasst. Vom Geschützturm der Stiftskaserne aus wurden sie abgeschossen. Im Museum erinnern heute auch alte Wochenschauberichte und Radiomitschnitte an die damalige Funktion. Die sechs Flaktürme aus Stahlbeton in Wien wurden in drei Paaren, aus je einem Feuerleit- und einem Gefechtsturm, als Verteidigungsdreieck im Augarten, Arenbergpark und Esterházypark geplant. Seit 1956 beherbergt der Flakturm im Esterházypark das Haus des Meeres.

Führungen durch die neu erweiterte Ausstellung finden täglich um 11 und um 16Uhr statt. (cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2014)

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