Polizisten stoppten rasenden Vater

Die 20-Jährige mit ihrem Neugeborenen
Die 20-Jährige mit ihrem NeugeborenenAPA/HELMUT FOHRINGER
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In Wien stoppte die Polizei einen Raser. Wie sich herausstellte, war die Geburt bei seiner Frau am Beifahrersitz bereits in vollem Gange.

Weil es sein Baby bei der Geburt in der Nacht auf Freitag in Wien besonders eilig hatte, hat auch dessen Vater gehörig aufs Gas gedrückt. Der Mann wurde von Streifenbeamten gestoppt und machte auf seine schwangere Frau im Auto aufmerksam. Da der Kopf des kleinen Nicolas bereits zu sehen war, halfen Polizisten und eine Rettungsbesatzung bei der Geburt im Pkw. Der 21 Jahre alte Vater muss laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger mit keiner Strafe rechnen. Der Mann könne einen entschuldigenden Notstand geltend machen.

Gegen 3.00 Uhr war der werdende Vater in Rudolfsheim-Fünfhaus mit weit überhöhter Geschwindigkeit auf der Linzer Straße stadtauswärts unterwegs und fuhr bei Rotlicht über die Kreuzung Felberstraße/Johnstraße. Unmittelbar danach wurde der 21-Jährige von einem Streifenwagen angehalten. Er sprang aus seinem Fahrzeug und schrie: "Hilfe, Hilfe meine Frau bekommt ein Baby, bitte helfen Sie mir!" Weil der Kopf des Kindes bereits zu sehen war, halfen die beiden Exekutivbeamten und die Johanniter bei der Geburt des Kindes.

"Ich habe sie beruhigt"

"Im ersten Moment war es ein Schock und eine Herausforderung, aber wir haben die Situation schnell in den Griff bekommen und geholfen", erklärte der ersthelfende Polizist Martin Seidel bei einem Pressetermin im Wiener Hanusch-Krankenhaus am Freitag. Während er die Straße abgesperrt und den Notarzt verständigt hatte, betreute sein Kollege Stefan Ulreich die werdende Mutter. "Ich habe sie beruhigt und sie psychologisch betreut", erzählte der 26-jährige Ulreich.

Dass bereits kurze Zeit später ein Rettungswagen der Johanniter mit Ärtzin Biljana Vukicevic und Sanitäter Martin Müller angehalten werden konnte, bezeichnete Seidel als "glücklichen Zufall." Nach dreieinhalb Dienstjahren sei der Vorfall für den 33-jährigen Seidel ein neues Erlebnis. "Es ist auf jeden Fall nichts Alltägliches", sagte er.

Der kleine Nicolas, der 50 Zentimeter groß und 3.240 Gramm schwer ist, schlief bei dem Pressetermin in den Armen seiner 20-jährigen Mutter. Beide hatten die Geburt im Auto gut überstanden.

 Sanitäter, Ärztin und die beiden Polizisten mit der jungen Mutter und dem Baby.
Sanitäter, Ärztin und die beiden Polizisten mit der jungen Mutter und dem Baby.APA/HELMUT FOHRINGER

(APA)

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