Wien: Gerichtsvollzieher fand in Wohnung verweste Leiche

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Symbolbild(c) Fabry Clemens
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Der Tote dürfte seit Monaten in der Wohnung in Simmering gelegen sein. Laut Obduktion gibt es kein Fremdverschulden. Dennoch sind einige Fragen offen.

Ein Wiener Gerichtsvollzieher ist am Montag im Zuge einer Delogierung auf einen Toten gestoßen. Die stark verweste Leiche lag in einer Wohnung in einem Gemeindebau in der Simmeringer Hauptstraße auf dem Boden. Fremdverschulden hat die Gerichtsmedizin bereits ausgeschlossen, berichtet die Polizei.

Unklar war am Dienstag hingegen noch die Identität des Mannes, der bereits seit längerem unentdeckt in der Wohnung gelegen ist, ebenso wie die Todesursache und der Zeitpunkt des Ablebens. Im März hatte die Polizei auf Ersuchen der Wohnungsgenossenschaft dort Nachschau gehalten, weil schon monatelang keine Miete mehr bezahlt worden war. Auch die Post stapelte sich.

Diensthund schlug nicht an

Der eingesetzte Diensthund, ein speziell trainierter Leichensuchhund, habe damals aber nicht angeschlagen, sagte ein Polizeisprecher. Das schließe dennoch nicht aus, dass der Tote schon in der Wohnung gelegen sein könnte. Das Tier hätte die sterblichen Überreste nur dann erschnüffeln können, wenn entsprechende Geruchspartikel sich schon ins Stiegenhaus ausgebreitet hätten, was offenbar nicht der Fall gewesen sei.

"Eine unmittelbare Gefährdung einer Person lag zum damaligen Zeitpunkt für die einschreitenden Beamten nicht vor bzw. bestand kein Verdacht einer gerichtlich strafbaren Handlung", so der Sprecher. "Daher war für die Polizei keine Befugnis zum weiteren Einschreiten, wie zum Beispiel der polizeilichen Öffnung der Wohnung, gegeben." Die offenen Fragen soll die Gerichtsmedizin in den kommenden Tagen klären.

(APA)

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