Autofahrerclub und Bürgermeister kritisieren die Udo-Jürgens-Demo von Madame Tussauds.
Wien. Die Wiener Ringstraße ist einer der beliebtesten Orte für Demonstrationen – zum Ärger vieler Autofahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel. Morgen, Dienstag, ist erneut eine Demonstration geplant, die – wohl auch aufgrund ihres Werbecharakters – für wenig Verständnis sorgt. Das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds, das im Wiener Prater eine Dependance hat, hat ab 12.30 Uhr eine Bademantel-Streetparade zu Ehren Udo Jürgens entlang der Ringstraße angekündigt.
Dass es dabei nur um den Musiker geht, der am Dienstag seinen 80. Geburtstag feiert, sei dahingestellt. Immerhin verfügt das Wachsfigurenkabinett über eine Wachspuppe des Sängers, die ebenfalls Teil der Parade sein wird. Der Arbö kritisiert in einer Aussendung „die Demo-Inflation“ und fordert von den Behörden, „die Flüssigkeit des Verkehrs nicht komplett außer Acht zu lassen“. Außerdem wünscht er sich eine Interessenabwägung und „gewisse Beschränkungen“ vonseiten der Behörden.
Häupl: „arger Missbrauch“
Bürgermeister Michael Häupl spricht in der „Kronen Zeitung“ von einem „argen Missbrauch des Demonstrationsrechts“. Juristisch können die Behörden gegen eine ordentlich angemeldete Demo allerdings nicht vorgehen.
Die Polizei erwartet für die Parade 150Teilnehmer. Von 12.30 bis 14 Uhr findet die Kundgebung vor der Oper statt, danach zieht die Demo über den Schwedenplatz in Richtung Prater. Ab 19.20 Uhr ist der Ring dann übrigens für den Vienna Night Run gesperrt. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2014)