Fehde: Gesuchte Männer ausgeforscht, Tatwaffen sichergestellt

Die Beteiligten sind teilweise geständig.

Nach einer Familienfehde am Mittwoch in Wien-Floridsdorf mit vier Schwerverletzten hat die Polizei alle Beteiligten ausgeforscht. Auch die Tatwaffen - ein Messer und eine Pistole - wurden sichergestellt, berichtete die Polizei am Freitag. Auslöser der Tat soll eine Ehrenbeleidigung gewesen sein, bei dem Zusammentreffen am Mittwoch wurden drei Männer durch Schüsse und einer durch Stiche verletzt.

Donnerstagnachmittag wurde ein Mann, dem nach der Tat die Waffe übergeben worden war, ausgeforscht. Er führte die Ermittler zur Schusswaffe, die er im öffentlichen Raum versteckt hatte, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger der APA. Der Mann wurde angezeigt. Das bei der Tat verwendetes Messer wurde am Nachmittag mit Unterstützung der Diensthundeeinheit in unmittelbarer Tatortnähe sichergestellt.

Ebenfalls ausgeforscht wurde ein Beteiligter, der zu Fuß vom Tatort geflohen war. Gegenüber den Beamten gab dieser an, dass er es mit der Angst zu tun bekommen habe. Auch sei er in die Fehde nicht involviert gewesen. Er war mit weiteren Beteiligten im Auto zur Thayagasse am Rande einer Kleingartensiedlung gefahren und dort sitzen geblieben. Als der Konflikt eskalierte, sei er aus dem Pkw gestiegen und davongelaufen.

Eskalation nach Aussprache

Ursprünglich hätten sich die beiden tschetschenischen Familien am Mittwochabend zu einer Aussprache getroffen. Grund war ein Foto der Frau, das von der "anderen" Familie herumgezeigt wurde. Die Angehörigen der Erwachsenen betrachteten das als Verletzung ihrer Ehre. Insgesamt zehn Männer kamen zur rasch eskalierenden Aussprache, die vier Schwerverletzte hervorbrachte. Diese befinden sich in verschiedenen Wiener Spitälern und werden von Kräften der Sondereinheit Wega bewacht. Für vier weitere, unverletzte Beteiligte klickten die Handschellen.

Die Männer "machen Angaben zum Motiv und zum Tathergang und zeigen sich teilgeständig", sagte Keiblinger. "Presse"-Informationen zufolge handelte es sich um eine Fehde unter Tschetschenen-Agenten. Demnach sind zwei der Beteiligten verfeindete Agenten des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow . Keiblinger wollte dies gegenüber APA nicht bestätigen.

(APA)

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