Jessas, doch kein neuer Club für Wien

Jessas, doch kein neuer Club für Wien
Jessas, doch kein neuer Club für WienDie Presse (Clemens Fabry)
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Kurz vor der Eröffnung des Elektroclubs Jessas am Wiener Petersplatz stellte sich das Werk X quer.

Am Freitag sollte das Jessas in den Kellerräumen des ehemaligen Theaters Garage X am Petersplatz seine Clubsaison eröffnen. Doch die Eigentümer des inzwischen unter Werk X laufenden Theaters kündigten kurzfristig und mit „sofortiger Wirkung“ den Vertrag mit dem Pächter. „Dieser Vertrag bezog sich ausschließlich auf das Theaterbuffet und darauf, einen kleinen Raum ab und an mit Musik zu bespielen“, erklärt Harald Posch, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Werk X. „Wir wollen hier zeitgenössisches Theater machen. Ein bisschen Musik ist kein Problem, aber sie wird immer die zweite oder dritte Geige spielen“.

Außerdem sei der Raum nur für "70 rauchende Personen" zugelassen, dass sich aber für die Cluberöffnung über tausend Teilnehmer via Facebook meldeten, entspräche einer „unseriösen“ Planung. Zudem wäre die Presseaussendung unkontrolliert verschickt worden. "Hunderte Sachen haben sich angesammelt, Vertragsverletzungen und Übertretungen, die immer wieder beanstandet wurden - am Mittwoch schließlich wurde die Konsequenz gezogen. Es ist aber nur ein Theaterbuffet, der Theaterbetrieb geht ungehindert weiter", so Posch.

Der Club war erwünscht

Diesem, wie auch anderen Vorwürfen, widerspricht David Kreytenberg, der den Club zusammen mit Theater-Buffetleiter Jürgen Bauer entwarf, vehement. Sowohl die OTS-Meldung ("sie wurde sogar umgeschrieben"), als auch das Club- und Raumkonzept waren der Theaterleitung bekannt und laut Kreytenberg auch erwünscht. "Immerhin gab es schon einige Versuche die Kellerräume neben dem Theaterbetrieb auch musikalisch zu beleben. Wir sollten dies nun weiterführen."

Kreytenberg und sein Team hätten in den vergangenen drei Monaten mehr als 60.000 Euro investiert. Die Räume - auch jene, die nicht für das Jessas gedacht waren - wurden renoviert. "Wir haben während des Umbaus sogar Miete gezahlt", so Kreytenberg. Erst am vergangenen Freitag habe die letzte gemeinsame Begehung mit den Geschäftsführern des Hauses stattgefunden, "es waren nur noch Lappalien offen, sie waren eigentlich zufrieden".

>> werk-x.at

>> Offener Brief des Jessas-Teams

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