Steinhof: 2016 wird gebaut

typische Jugendstil-Pavillons . Eine Bebauung zwischen den Pavillons wird auch in Zukunft nicht möglich sein.
typische Jugendstil-Pavillons . Eine Bebauung zwischen den Pavillons wird auch in Zukunft nicht möglich sein. (c) Gisela Erlacher / WSE
  • Drucken

Otto-Wagner-Spital. In einem Jahr startet der Bau der 140 neuen Wohnungen auf dem Ostareal, Ende 2016 soll das Nutzungskonzept stehen.

Wien. Es ist ein sensibles Projekt, das sich schon über Jahre zieht und inklusive großen Bürgerprotests, Rückpfiffes für die geplante Bebauung (mit 600 Wohnungen) durch den Bürgermeister im Jahr 2011, Mediationsverfahrens und Expertengremiums recht facettenreich ist. Dass sich etwaige Zeitpläne dabei stets verschieben, wundert bei der Gestaltung des Otto-Wagner-Areals (oder der sogenannten Steinhofgründe) dabei niemanden mehr.

Gestern, Freitag, kam mit der Fixierung des Baustarts der ersten der 140 neuen Wohnungen in einem Jahr immerhin ein neuer Termin ins Spiel. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) präsentierten gemeinsam mit Gesiba-Generaldirektor Ewald Kirschner, Vamed-Vorstandsdirektor Gottfried Koos und Wien-Holding-Chefin Sigrid Oblak das weitere Vorgehen.

Kurz zusammengefasst: Das Areal bleibt im Eigentum der Stadt Wien, eine neue Flächenwidmung soll das Areal (inklusive Grünflächen) zusätzlich schützen und im umstrittenen Ostteil werden in den nächsten Jahren insgesamt zehn neue Objekte mit je maximal vier Stockwerken errichtet, die für den sozialen Wohnbau genützt werden sollen.

Dabei sollen 140 neue Wohnungen gebaut werden und etwa 60 bis 80 weitere durch Umnutzung der bereits bestehenden Gebäude auf dem Gelände entstehen. Mit Jahreswechsel 2015/2016 wird mit den ersten Wohnungen im südlichen Teil des Ostareals begonnen, die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Danach sollen die Wohnungen im nördlichen Teil entstehen. Die ersten 60 Wohnungen sollen ab 2017 beziehbar sein, die komplette Fertigstellung ist für 2019/2020 geplant. „20 bis 25 Prozent davon werden für betreutes Wohnen verwendet“, sagt Gesiba-Chef Kirschner. Bei den anderen Wohnungen liegt der Schwerpunkt auf sozialem Wohnen.

Otto-Wagner-Jugendstilkirche bleibt weiterhin öffentlich zugänglich
Otto-Wagner-Jugendstilkirche bleibt weiterhin öffentlich zugänglichClemens Fabry / Die Presse

Reha-Zentrum wird ausgebaut

Die Presse Grafik

Wie genau die weitere Nutzung der historischen Pavillons – das Spital wandert im Rahmen des Spitalskonzepts 2030 im nächsten Jahrzehnt ab – aussieht, soll die Wiener Standortentwicklung GmbH (WSE), eine Tochter der Wien Holding, klären. Bis Ende 2016 wird sie ein Nutzungskonzept erstellen, bei dem – was bei der Präsentation gar nicht oft genug betont werden konnte – die Ergebnisse des Mediationsverfahrens und des Expertengremiums berücksichtigt werden sollen. Es soll ein Mix aus Bildung, Kultur, Sport und medizinischen Einrichtungen werden.

Und auch das vor einem Jahr eröffnete orthopädische Reha-Zentrum der Vamed wird bis Anfang 2017 adaptiert. Zusätzliche Bauten soll es dafür nicht geben. Der vordere Teil des auch von Architekten kritisierten Gebäudes soll umgebaut werden, um 70 zusätzliche Einzelzimmer für neurologische Rehabilitation unterzubringen.
Ab heute, Samstag, informiert übrigens ein neuer Info-Pavillon auf dem Areal über die Vorgänge.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

"Heritage Alert": Hilfe für Steinhof-Initiative

Das internationale Denkmalamt Icomos hat für das Otto-Wagner-Areal den „Heritage Alert“ ausgelöst. Gebaut soll dennoch werden.
Archivbild: Otto-Wagner-Kirche am Steinhof
Wien

"Heritage Alert": Steinhof-Aktivisten sehen Teilerfolg

Bürgerinitiativen gegen die Verbauung der Steinhofgründe streben weiter das Unesco-Prädikat "Weltkulturerbe" an. Nun sehen sie sich vom Denkmalpflege-Beirat Icomos bestätigt.
Wien

Steinhof: Initiative warnt vor Verbauung

Aktivisten fordern ein Gesamtkonzept für das Areal und eine Prüfung aller Neubauten.
Kirche: Steinhof
Österreich

Steinhof: Rote Markierungen sorgen für Aufregung

Auf dem Areal sollen 140 neue Mietwohnungen errichtet werden. Laut GESIBA könnten demnächst Bäume gefällt werden.
VISUALISIERUNG: WOHNUNGEN AUF STEINHOF-GR�NDEN
Wien

Steinhof: Das Ende des Unesco-Traums

Auf einem Teil des historischen Steinhof-Areals werden Wohnungen gebaut. Viele Bürger fühlen sich übergangen. Ungewiss ist die Zukunft des geschlossenen Jugendstiltheaters.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.