Adventmarkt am Karlsplatz: Ponys weg, Lamas bleiben

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THEMENBILD: CHRISTKINDLMARKT AM KARLSPLATZ(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Nach Protesten im Vorjahr verzichtet der Markt im Resselpark heuer auf das Ponyreiten. Andere Tierattraktionen bleiben.

Wien. Die gute Nachricht für Kinder: Diego und Amadeus, die zahmen Lamas, gibt es nach wie vor. Die schlechte: die Ponys nicht mehr. Denn der Adventmarkt vor der Karlskirche im Resselpark hat heuer nicht um Bewilligung für die Attraktion Ponyreiten angesucht.

Da der Draisinen-Express, mit dem Kinder durch den Brunnen vor der Kirche fahren können, eine größere Strecke bekommen hat, sei nicht mehr genug (vorgeschriebener) Platz für die Pferde gewesen, sagt eine Sprecherin der Veranstalter. Mitgespielt habe auch, dass man im Vorjahr einem Shitstorm ausgesetzt war: Fotos der Ponys, die Parkbänke anknabberten, waren für viele Besucher Beweis dafür, dass die Tiere hungern und nicht artgerecht gehalten würden. „Dabei ist das erwiesenermaßen ein normales Verhalten,“ so die Sprecherin.

Jedenfalls verzichtet man nun auf die Attraktion Reiten. Die anderen Tiere, die schon zum Fixinventar des Adventmarktes zählen, gibt es aber nach wie vor: Das Veterinäramt hat neben den Lamas auch die Schafe, Ziegen und Schweine, die in einer Koppel im Stroh beobachtet werden können, bewilligt.

„Nicht wegzudenken“ wiederum ist für die Veranstalter des Adventzaubers auf dem Rathausplatz das Ponyreiten. Im Rathauspark habe man genug Auslauf für die Tiere. Die Pferde werden auch täglich in ihren Stall am Stadtrand gebracht. Im Alten AKH wiederum gibt es eine lebende Krippe mit (echtem) Esel, die vom Universitätsbräuhaus organisiert wird. Tiere seien bei den Weihnachtsdörfern in Wien – neben dem Alten AKH sind das der Maria-Theresien-Platz und das Belvedere – aber sonst „kein Thema. Wegen fehlender Grünflächen wäre das gar nicht möglich“, so eine Sprecherin

Attraktionen wie das Ponyreiten müssen von den Organisatoren im Vorfeld beim Veterinäramt (MA 60) genehmigt werden. „Nach penibler Prüfung“ werden Bewilligungen erteilt, die MA 60 kontrolliert den Zustand der Tiere, die Tierhaltungseinrichtungen sowie die Sicherungsmaßnahmen regelmäßig. Mängel – etwa zu wenige Gehege-Abgrenzungen – gebe es zwar „vereinzelt“, diese seien aber in den vergangenen Jahren „immer umgehend“ behoben worden, heißt es.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2014)

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