Straßenbahn-Vergabe: Siemens prüft Einspruch

156 Niederflur-Straßenbahnen des Typs 'Flexity' soll Bombardier liefern
156 Niederflur-Straßenbahnen des Typs 'Flexity' soll Bombardier liefernBOMBARDIER/DÖLLMANN DESIGN + ARC
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"Presse"-Exklusiv: Bombardier soll für mehr als 500 Mio. Euro Wiens nächste Straßenbahn-Generation liefern. Für den leer ausgegangenen Konkurrenten Siemens sind dabei "einige Dinge nicht nachvollziehbar“.

Wiens Straßenbahnen sollen künftig nicht mehr von Siemens, sondern von Bombardier hergestellt werden. Einen entsprechenden Großauftrag für bis zu 156 Züge um 562 Millionen Euro haben die Wiener Linien Anfang dieser Woche an den österreichisch-kanadischen Konzern vergeben. Konkurrent Siemens will dagegen aber Einspruch beim Verwaltungsgerichtshof erheben. "Wir prüfen einen Einspruch", bestätigt Siemens-Sprecher Walter Sattlberger der „Presse“.

„Für uns sind einige Dinge nicht nachvollziehbar“, sagt er. Etwa, dass die Einstiege bei Bombardier höher sei. Oder, dass die Waggons bei den „ULFs“ von Siemens durchgehend barrierefrei seien, beim Bombardier-Modell „Flexity“ aber eine Steigung von sieben bzw. 20 Prozent aufweisen würden. Oder, dass in den ULFs für 218, in den Flexity-Zügen nur für 211 Fahrgäste Platz sei. Auch ein Vorteil der Siemens-Modelle sei, so Sattlberger, dass diese mit sieben Türen einen Eingang mehr hätten als die des Mitbewerbers. Allerdings war auch der Preis des Siemens-Angebotes höher als das von Bombardier.

Siemens könnte nun, so Sattlberger, bis zum 7. Dezember Einspruch erheben. Das Verwaltungsgericht habe dann sechs Wochen Zeit diesen zu behandeln. Bei den Wiener Linien sieht man dem aber gelassen entgegen, Ausschreibung und Vergabe seien transparent verlaufen, alle Kriterien seien den Anbietern bekannt gewesen.

156 Niederflur-Straßenbahnen

Am Montag wurde die Entscheidung bekannt gegeben, dass Bombardier die neue Straßenbahn-Generation für die Wiener Linien bauen wird. Die neue Flotte umfasst bis zu 156 Niederflur-Straßenbahnen des Typs "Flexity" und wird ab 2018 ausgeliefert, teilten die Verkehrsbetriebe mit. Das Auftragsvolumen wurde mit 562 Millionen Euro beziffert Mitbewerber Siemens, der die Wiener Linien bisher mit der ebenfalls in der Bundeshauptstadt produzierten "ULF"-Serie belieferte, ging leer aus.

(cim)

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