Erneut Haus in Wien wegen Einsturzgefahr evakuiert

EINSTURZGEFAeHRDETES HAUS  IN WIEN-FAVORITEN
EINSTURZGEFAeHRDETES HAUS IN WIEN-FAVORITENAPA/HERBERT NEUBAUER
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15 Bewohner des Gebäudes in Favoriten wurden in Sicherheit gebracht. Zuvor waren Risse entdeckt worden.

Erneut ist in Wien ein Haus wegen Einsturzgefahr evakuiert worden. Die Feuerwehr brachte am Sonntag 15 Bewohner des Gebäudes in Wien-Favoriten in Sicherheit, sagte Sprecher Christian Feiler. Das Haus wies zahlreiche Risse auf und hatte sich schon teilweise abgesenkt. Gegen 19.00 Uhr hatte die Feuerwehr die Sicherheitsmaßnahmen abgeschlossen, das Haus blieb jedoch gesperrt.

Die Einsatzkräfte waren kurz vor 14 Uhr alarmiert worden, nachdem Bewohner Risse in der Wand des Gebäudes in der Quellenstraße entdeckt hatten. Zudem hatten sich Fenster und Türen bereits so verzogen, dass sie nicht mehr ordnungsgemäß geschlossen werden konnten, sagte Feiler. In dem Haus waren im Erdgeschoß Umbauarbeiten durchgeführt worden.

Laut Feiler sind nicht alle Wohnungen in dem Gebäude vergeben. Verletzte gab es keine, die Wiener Berufsrettung war am Nachmittag vorsorglich an Ort und Stelle. Die Wiener Linien stellten einen Bus für die evakuierten Bewohner zur Verfügung, damit diese nicht im Freien ausharren mussten. Die Nacht mussten die Betroffenen in Ersatzwohnungen verbringen.

Bereits am Nachmittag hatte die Feuerwehr mit Pölzungsmaßnahmen begonnen. Dabei wurden die tragenden Elemente im Haus mit Rohren bzw. Stahlträgern unterstützt, damit das Haus nicht in sich zusammenfallen konnte. Bei den Umbaumaßnahmen im Erdgeschoß wurden keine Arbeiten am Fundament durchgeführt, erklärte Feiler. "Wir haben daher die Gewissheit, dass unter dem Keller alles stabil ist." Vom tragfähigsten Punkt im Keller wurden die Pölzungen durchgeführt.

Über den Rissen wurden sogenannte Glasspione angebracht, mit denen der Zustand des Gebäudes beobachtet werden kann, ebenso um zu sehen, ob noch Bewegung stattfindet, erklärte Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf. Am Montag soll das Haus gemeinsam mit der Baupolizei statisch beurteilt werden.

Das Haus in der Quellenstraße ist bereits das dritte Gebäude, das im Dezember in Wien evakuiert werden musste. Nach den jüngsten Fällen hatte die Baupolizei angekündigt, ein verstärktes Augenmerk auf Gründerzeithäuser legen. Zuletzt wurde am 9. Dezember ein Haus in Wien-Penzing vorsorglich evakuiert. In dem Altbau mit 20 Wohnungen waren Risse im Stiegenhaus und in Wohnungen entdeckt worden. Drei Tage zuvor, am 6. Dezember, stürzte ein Haus auf der äußeren Mariahilfer Straße in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus teilweise ein. Kurz nachdem die Feuerwehr fünf anwesende Bewohner in Sicherheit brachte, stürzte eine der drei Stiegen ein, ebenso ein Teil der Außenmauer im Innenhof. Am Donnerstag wurde das Gebäude wieder zur Nutzung freigegeben. Ursache des Einsturzes war ein gegrabener Liftschacht, Regenwasser war dort eingedrungen und hatte den Boden bzw. das Fundament instabil gemacht.

(APA)

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