Wien-Wahl: Grüne küren Vassilakou zur Spitzenkandidatin

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Bei der Landesversammlung der Wiener Grünen am Samstag wird die Kandidatenliste für die bevorstehenden Wahlen erstellt. 54 Personen rittern um 24 Plätze. Alexander Van der Bellen und Martina Wurzer treten nicht mehr an.

Wien. Die Wiener Grünen treffen sich am Samstag zur Landesversammlung. Auf dem Programm steht die Erstellung der Kandidatenliste für die Wien-Wahl. Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou kandidiert auf Platz eins – aller Voraussicht nach ohne Konkurrenz.

Die Grünen sind die erste der vier im Stadtparlament vertretenen Fraktionen, die ihre Gemeinderatskandidaten fixieren. Die Liste entscheidet darüber, wer für die Grünen nach dem Urnengang im Herbst – oder im Fall einer Vorverlegung schon im Sommer – in den Gemeinderat einziehen wird. 54 Kandidaten kämpfen dieses Mal um 24 Plätze, wobei man sich in etwa bis zur 16. Stelle Hoffnung auf ein Mandat machen darf. Selbstverständlich streben nicht alle Kandidaten einen Spitzenplatz an. So tritt Vassilakou konkurrenzlos für Platz eins an – wobei eine Gegenkandidatur theoretisch bis zum Tag der Landesversammlung angemeldet werden kann. Für die grüne Frontfrau gilt es, 98,65 Prozent, ihr Ergebnis im Vorfeld der Wien-Wahl 2010, zu verteidigen. Auf Rang zwei stellt sich Klubchef David Ellensohn den Parteimitgliedern und sogenannten Unterstützern – also stimmberechtigten Sympathisanten ohne Mitgliedsstatus – zur Wahl.

Langwieriges Prozedere

Das gesamte Wahlprozedere wird mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Die ersten vier Listenplätze werden einzeln vergeben, danach folgen Blöcke zu je vier Kandidaten. Die Konkurrenten können dabei selbst bestimmen, ab welcher Position bzw. für welchen Block sie kandidieren wollen. Allerdings: Kann man sich in seiner Vierergruppe nicht durchsetzen, besteht die Möglichkeit, für einen Platz weiter unten noch einmal anzutreten. Fraglich ist, ob es von den derzeitigen elf Mandataren (ohne Vassilakou, die ja Stadtregierungsmitglied ist) alle wieder auf einen sicheren Platz schaffen. Unabhängig vom Ausgang der Wahldurchgänge steht aber jedenfalls bereits fest, dass es zumindest ein paar neue Gesichter an wählbarer Stelle geben wird. Denn Alexander Van der Bellen und Martina Wurzer haben bereits angekündigt, nicht mehr antreten zu wollen.

Parteiintern werden etwa dem erst 28-jährigen Peter Kraus – er ist grüner Bezirksrat in Brigittenau und stellvertretender Vassilakou-Büroleiter – gute Aufstiegschancen eingeräumt. Bekannte Quereinsteiger versuchen ebenfalls ihr Glück. Dazu gehören unter anderem Daniel Landau, Café-Tachles-Inhaber, Bruder von Caritas-Chef Michael Landau und seit Jahren im Bildungsbereich engagiert, oder Martin Haiderer, Begründer der Sozialinitiative „Wiener Tafel“.

„Bereit für das nächste Level“

Bundessprecherin Eva Glawischnig wird ihre Parteifreunde am Vormittag am Rednerpult begrüßen. Eigene Reden von Vassilakou und Ellensohn sind nicht vorgesehen. Das Motto der Veranstaltung, zu der bis zu 700 Teilnehmer erwartet werden, schielt bereits in Richtung nochmaliger Regierungsbeteiligung: „Dein Wien kann mehr – bereit für das nächste Level“. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2015)

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