Busek zu Privatspital: „Das brauchen wir nicht“

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Der Wirbel um die Pläne für das AKH-Gelände dauert an. Erhard Busek, der Chef des Med-Uni-Rats, kritisiert die Stadt Wien.

Wien. Die Pläne für ein Privatspital auf dem Gelände des AKH sorgen weiter für Aufregung. Der Vorsitzende des Universitätsrates der Medizinischen Universität Wien, Erhard Busek, übt im Gespräch mit der „Presse“ scharfe Kritik an dem Projekt. Es gehe darum, dass es mit dem möglichen Spitalsbau keine freien Flächen mehr auf dem AKH-Gelände geben und damit die einzige Entwicklungschance der Med-Universität auf dem Gelände genommen werde. Es fehle der Platz für Forschung, es fehle der Platz für mögliche Laborgebäude, speziell für die Neurologie. Ein privates Spital dagegen sei „sicher nicht das Dringendste, was die Uni braucht“, so Busek.

Wie berichtet, gibt es Pläne der Stadt Wien, zwei Grundstücksflächen zu tauschen: Und zwar soll das Areal der in die Jahre gekommenen Confraternität-Privatklinik Josefstadt der Stadt Wien überlassen werden, dafür bekommt der Eigentümer Uniqa eine Fläche auf dem AKH-Gelände. Konkret beim Aufgang Lazarettgasse, gleich neben den beiden Bettentürmen, auch Schwesterntürme genannt.

Erst am Vortag hat sich die Leitung der Wiener Medizin-Uni – Rektorat, Universitätsrat und Senat – in einer öffentlichen Aussendung strikt gegen die Errichtung eines solchen Privatspitals gewendet. In einer Aussendung wurde von einer „eklatanten Fehlentwicklung“ gesprochen.

Nur kleine Flächen

Im zuständigen Wohnbauressort im Rathaus wird bestätigt, dass es entspreche Gespräche über den Grundstückstausch gebe, aber es sei noch nichts entschieden. Außerdem herrscht Verwunderung, dass die Med-Uni Interesse an dem Areal habe, denn dieses habe sie bisher nicht geäußert. Busek kontert heftig: Das sei nicht wahr, Interesse habe man immer wieder bekundet; es seien von der Stadt lediglich ganz kleine Flächen angeboten worden.

Ärger herrscht auch wegen der Informationspolitik. Denn obwohl hinter den Kulissen Stadt und Uniqa schon lange an dem Projekt gearbeitet hätten, seien die Gremien der Med-Uni erst nach Nachfragen über die Pläne informiert worden, sagt Busek. (g.b.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2015)

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