Mutmaßlicher Räuber in Wien von U-Bahn erfasst

Die U-Bahn-Station Kettenbrückengasse
Die U-Bahn-Station KettenbrückengasseAPA/HERBERT NEUBAUER
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In der U4-Station Kettenbrückengasse wurde ein mutmaßlicher Räuber auf der Flucht von einer U-Bahn erfasst. Der Betrieb der U4 war unterbrochen.

Die Flucht eines mutmaßlichen Räubers hat am Montag in der Früh ein tragisches Ende genommen: Nachdem der Verdächtige in der Wiener U-Bahn-Station Kettenbrückengasse einer Frau die Handtasche geraubt hatte, sprang er auf den Gleiskörper und lief in Richtung Karlsplatz. Er wurde von einem Zug erfasst und lebensgefährlich verletzt.

Der 26-jährige Mann soll am Stiegenabgang zu den Gleisen einer 62-Jährigen die Handtasche entrissen haben. Die Frau wehrte sich und hielt die Tasche fest. "Sie gab an, dass sie um Hilfe geschrien hat, aber dass ihr niemand geholfen hat", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Es gab ein Gerangel, bis der Riemen riss, worauf die Frau stürzte und der Mann mit der Tasche flüchtete. Die Überfallene erlitt Prellungen und Abschürfungen.

Der 26-Jährige rannte auf den Bahnsteig, sprang, von Zeugen beobachtet, auf die Gleise und flüchtete Richtung Karlsplatz. Im Tunnel wurde er offenbar von einer am benachbarten Gleis Richtung Hütteldorf fahrenden U4-Garnitur erfasst. "Der Lokführer berichtete, er habe einen Knall gehört und angenommen, er sei über eine Eisenstange gefahren. Er hat sofort eine Notbremsung durchgeführt", sagte Eidenberger.

Der U-Bahn-Fahrer fand den Mann rund 30 Meter hinter der U-Bahn mit schweren Kopfverletzungen auf den Gleisen. Es handelt sich um einen aus Algerien stammenden Asylwerber aus Traiskirchen. Auch die Handtasche wurde dort gefunden. Ein Rettungshubschrauber brachte den Mann ins Spital. Nach einer Notoperation wurde der 26-Jährige in künstlichen Tiefschlaf versetzt und war am Nachmittag laut dem behandelnden Krankenhaus zwar stabil, aber in Lebensgefahr. Gegen den Verdächtigen wurde eine Festnahme ausgesprochen.

Die Linie U4 war im Unfallbereich von etwa 5.20 Uhr bis 6.45 Uhr gesperrt. Es gab einen Schienenersatzverkehr mit Bussen.

(APA)

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