Feiern: Untertags, im Freien, geheim

Augarten
Augarten(c) Die Presse - Clemens Fabry
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Die Wiener verlagern ihre Feste nach draußen und an den Tag. Eine neue Plattform liefert einen Überblick – und fand innerhalb von drei Wochen 33.000 Anhänger.

Wien. Die Wiener haben das Ausgehen verlagert. Statt in der Nacht wird jetzt untertags gefeiert, statt drinnen tanzt man lieber draußen – und (fast) geheim. Locations werden lang nicht bekannt gegeben und dann per SMS versandt. Wie groß der Hunger nach solchen Veranstaltungen ist, zeigt auch die neue Plattform Open Airs in Wien (www.openairs.wien). Erst vor drei Wochen gegründet, hat die Plattform mehr als 33.000 Likes auf Facebook. „Der Trend geht in Richtung Open Air“, sagt Roman Tuma, einer der Betreiber. Die Gruppe plant Ende Mai/Anfang Juni selbst ein Event. Details werden noch bekannt gegeben. Was der Open-Air-Sommer sonst noch bringt? Ein Überblick.

Freiluftfeste

Es ist das Ur-Event aller Freiluftpartys in Wien: Das Kollektiv Tanz durch den Tag ruft am 14. Mai aber nicht gewöhnlich zum Tanz, sondern zur Traumparade-Demo (www.tddt.info), die freilich auch ein Fest sein soll. Das Kollektiv will auf die behördlichen Hindernisse aufmerksam machen, die es beim Organisieren solcher Feste gibt.

Am 24. Mai ab 14 Uhr wirft wiederum Kein Sonntag ohne Techno(ksot.at) die Turntables an. Die Location ist (noch) geheim. Auch der Jessas-Club wagt sich nun einmal im Monat mit Jessas geht raus untertags nach draußen. Der geplante Termin am 2. Mai wurde wetterbedingt vorerst verschoben. Die Location wird per geheimer Telefonnummer weitergeben, um die Gästeanzahl überschaubar zu halten. Am 31. Mai findet auf der Donauinsel das erste Electroboot Open Airstatt. Der (Gratis-)Rave beginnt schon um 13 Uhr, die Organisatoren stecken auch hinter den Electroboot-Partys(www.electroboot.at), bei denen die MS Wachau zur Open-Air-Tanzfläche wird. Quasi zur Einstimmung gibt es schon am Tag vor dem Rave, am 30. Mai, beim Donaukanaltreiben(www.donaukanaltreiben.at) ein Open Air auf der Flex-Terrasse.

Lokalfreigang

Am Wiener Donaukanal versteht man sich mit den Outdoor-Bereichen von Flex, Grelle Forelle etc. schon längst aufs Feiern im Freien. Nicht nur beim Donaukanaltreiben (29. bis 31 Mai), das ein paar Neuerungen bringt: Der Flex-Zirkus holt erstmals Jongleure, Hypnotiseure und Magier an den Kanal. Wer ohne Nachwuchs feiern will: Kinder werden auf der Summerstage ab 17 Uhr kostenlos betreut.

Davor, nämlich am 16. Mai, macht die Silent Disco Station in der Strandbar Herrmann (18 Uhr, www.strandbarherrmann.at.) Zwei DJs werden dann auflegen, jeder Besucher bekommt einen Kopfhörer und wählt selbst, zu welcher Musik (House, Electro, Hip-Hop etc.) er tanzen möchte.

Kino-Open-Air

Und auch nach Einbruch der Dunkelheit bleibt in Sachen Open Air nicht alles beim Alten. Die Freiluftkinobranche bekommt heuer Konkurrenz – die sich ebenfalls geheimnisvoll gibt. Sie hält die gezeigten Filme zurück.

Da wäre zum einen das Kino am Naschmarkt, das vorerst nur an einem Abend (12.Juni, 20 Uhr) stattfindet. Die Filme werden auf eine Hauswand an der Rechten Wienzeile projiziert. Die Besucher – via Facebook haben mehr als 15.000 zugesagt – bekommen Kopfhörer ausgeteilt, um den Film zu hören. Der Eintritt ist kostenlos.

Einen Monat später, vom 10. bis 12. Juli (ab 19.30 Uhr), startet Film im Park – allerdings nicht im Park, sondern im Stadion. Auch hier ist das Programm noch offen, ein Abend soll dem österreichischen Film gewidmet sein. Filme schauen und dabei im Whirlpool sitzen: Diese Kombination, die es in Berlin, Köln und München bereits gibt, wird man heuer auch in Wien ausprobieren können. Beim 1st Wien Whirlpool Cinema Open Air. Viel mehr als der Zeitpunkt (18. bis 19. Juli) ist noch nicht bekannt, teilnehmen wollen aber schon jetzt mehr als 3600 Facebook-User.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2015)

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