Eine Stimme für die SPÖ sei eine Stimme für Rot-Blau: Mit dieser Warnung will Maria Vassilakou bei linken SPÖ-Wählern punkten.
Die grüne Spitzenkandidatin Maria Vassilakou warnte am Dienstag die Wiener vor einer Stimme für die SPÖ bei der Wahl am 11. Oktober: „Niemand weiß, ob man am Ende nicht doch noch mit Rot-Blau aufwacht.“ Denn derzeit sei unklar, wie lang Bürgermeister Michael Häupl nach der Wahl im Amt bleiben werde. Und in der Wiener SPÖ gebe es eine „nennenswerte Gruppe“, die sich eine rot-blaue Koalition vorstellen könne, erklärte Vassilakou: „Ich selbst mache mir keine Illusionen über die SPÖ, und das sollte auch sonst niemand tun.“
Mit dieser Warnung will Vassilakou im Wahlkampf jene SPÖ-Wähler erreichen, die nach Rot-Blau im Burgenland irritiert bzw. verärgert sind – auch, wenn Häupl ständig beteuert, dass Rot-Blau in Wien ausgeschlossen sei (siehe links). Nicht umsonst fügte Vassilakou ihrer Warnung hinzu: Nur eine Stimme für Grün sei die einzige Garantie dafür, dass Wien seinen Kurs als Stadt der Weltoffenheit und sozialen Sicherheit fortführen könne.
Jedenfalls geht es um nicht wenige Wähler, die nach Rot-Blau im Burgenland „im Warteraum“ sind, wie es Häupl ausgedrückt hat. Hier möchten die Grünen punkten, deren Umfragewerte derzeit nicht berauschend sind (sie liegen im Bereich der Wien-Wahl 2005; das Ergebnis der Wahl 2010 ist als Vergleich wenig geeignet, da es damals grüne Parteispaltungen gegeben hat). Gleichzeitig können die Grünen die Warnung vor Rot-Blau als Bühne nutzen, um im Duell Häupl gegen Strache nicht unterzugehen. Fix ist: Vassilakou will bekanntermaßen eine rot-grüne Neuauflage, diese Linie werde im Wahlkampf allerdings nicht plakatiert, hat sie angekündigt.
(stu/APA)