Rathaus-Reden: Wer häufig und wer selten spricht

(c) APA/Guenter R. Artinger
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Wolfgang Jung (FPÖ) hält den Rederekord im Rathaus, gefolgt von zwei ÖVP-Abgeordneten.

Wien. Einmal noch, am 23. September, haben die Abgeordneten des Wiener Gemeinderats vor der Wahl im Oktober die Gelegenheit, im großen Sitzungssaal des Rathauses ihre Anliegen vorzubringen.

Diese Möglichkeit hat die Opposition in dieser Legislaturperiode ausführlich wahrgenommen. Ganze 132-mal hielt der FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Jung eine Rede, auf Platz zwei folgt Bernhard Dworak von der ÖVP mit 112 Wortmeldungen, gefolgt von Parteikollegin Isabella Leeb mit 111 Wortmeldungen. Damit kann innerhalb der Regierung kaum jemand mithalten. Bei den Grünen hält der Gemeinderat Christoph Chorherr den Rekord mit 98 Reden, in der SPÖ führt ?enol Akkılıç mit 88 Reden – wobei viele davon während seiner Zeit bei den Grünen gehalten wurden. Der Gemeinderat lief im März zur SPÖ über. Dort kann Heinz Vettermann mit 36 die meisten Reden verzeichnen.

Bei den Klubchefs gibt es große Unterschiede, was das Redebedürfnis betrifft: FP-Chef Johann Gudenus griff 90 Mal zum Mikrofon, VP-Chef Manfred Juraczka nutzte die Gelegenheit 43-mal – der Grüne David Ellensohn sprach 82-mal vor, SP-Klubchef Rudi Schicker 35-mal. Am wenigsten oft hörte man Birgit Jischa und Marcus Schober von der SPÖ im Gemeinderat sprechen – Letzterer ist freilich erst seit heuer im Gemeinderat. Die SPÖ-Abgeordneten meldeten sich jeweils nur einmal zu Wort. Bürgermeister Michael Häupl hielt die vergangenen fünf Jahre im Gemeinderat gar keine Reden – seine Aufgabe ist es, mündliche Anfragen zu beantworten: Davon gab es seit 2010 insgesamt 343. 136 kamen von der ÖVP, 129 von der FPÖ, die SPÖ stellte insgesamt 54 Anfragen und die Grünen 24. (ath)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2015)

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