Demo in Wien: "Menschenwürde steht an erster Stelle"

(c) DiePresse/Katrin Nussmayr
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Unter dem Motto "Mensch sein in Österreich" ist in Wien eine große Demonstration angelaufen: Etwa 20.000 Menschen kamen, viele tragen Weiß.

In Wien-Mariahilf hat am Montagabend eine Demonstration gegen unmenschlichen Umgang mit Flüchtlingen begonnen, die unter dem Motto "Mensch sein in Österreich" steht. Ab 18.30 Uhr begann die Demonstration. Weil man auf weitere Zuströmende wartete, verzögerte sich der Abmarsch. Auf der Facebook-Seite der Veranstalter haben mehr als 22.000 Menschen zugesagt. Die Zahl der Teilnehmer war am Abend laut Polizei auf etwa 20.000 angestiegen. 

Die Organisatoren hatten aufgerufen, weiß gekleidet zu erscheinen oder weiße Flaggen mitzubringen: Die Farbe soll den Frieden symbolisieren. Mindestens ein Drittel der Demonstranten kam der Bitte nach weißer Kleidung nach.

"Muslime und Flüchtlinge willkommen"

Vereinzelt schwenken Menschen weiße Fahnen, auch einige Transparente waren zu sehen: "Die Menschenwürde steht an erster Stelle" war auf einem zu lesen, auf einem weiteren "Muslime und Flüchtlinge willkommen", auf anderen hieß es: "Die Zustände in Traiskirchen sind eine öffentliche Schande", "Stoppt das Flüchtlingselend" und "Refugees welcome". Auch Holzkreuze waren zu sehen: "I don't want Europe to be a mass grave", stand darauf.

Unter den Demonstranten fanden sich jüngere und ältere Menschen, einige Leute kamen mit ihren Kindern.

Unter den Hashtags #menschsein und #menschinösterreich zeigten die Demonstranten auch in den sozialen Medien ihre Solidarität.

Macht Hoffnung. #menschseininösterreich#menschsein @ Christian Broda Platz #Wien#Demopic.twitter.com/prLUs0Imoo

— Sabine Karrer (@FrauKassandra) 31. August 2015Die Demonstranten sammelten sich am Christian-Broda-Platz, ihr Weg führt sie über die Mariahilfer Straße zum Marcus-Omofuma-Denkmal beim Museumsquartier.

Später wurde die Demonstrationsroute kurzfristig abgeändert. Anstatt des ursprünglichen Ziels beim Museumsquartier zogen die Kundgebungsteilnehmer nun in Richtung Parlament, wo die Abschlusskundgebung stattfinden sollte. Die Veranstaltung verlief laut Polizei bisher ohne Zwischenfälle. Um 21:30 Uhr wurde die Kundgebung aufgelöst.

Hunderte Flüchtlinge angekommen

Fast zeitgleich mit der Demonstration kamen hunderte Flüchtlinge aus Ungarn am Wiener Westbahnhof an. Insgesamt wurden drei Bahnsteige für Züge aus dem Nachbarland bereitgestellt. Die Flüchtlinge kamen sichtlich abgekämpft, teilweise mit Kindern im Arm, am Westbahnhof an. Neben der Polizei wurden sie auch von freiwilligen Helfern in Empfang genommen, die sie mit Mineralwasser und Obst versorgten.

>> Facebook-Seite der Demonstration

(APA/beba/Red. )

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