Wiener ÖVP: Wölbitsch ist neuer Geschäftsführer

Der neue Landesgeschäftsführer Wölbitsch (li.) mit dem neuen Landesparteichef Blümel (re.)
Der neue Landesgeschäftsführer Wölbitsch (li.) mit dem neuen Landesparteichef Blümel (re.) APA/ROLAND SCHLAGER
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Der 33-jährige Unternehmensberater Markus Wölbitsch folgt auf Alfred Hoch. Er will der Stadtpartei nach der Wahlschlappe ein neues Leitbild verpassen.

Der 33-jährige Unternehmensberater Markus Wölbitsch ist nun offiziell zum neuen  Landesgeschäftsführer der Wiener ÖVP bestellt worden. Das hat der Landesparteivorstand in einer Sitzung am Donnerstag entschieden. Wölbitsch wurde einstimmig in diese Funktion gewählt. Er folgt Alfred Hoch nach, der den Posten seit Mitte November 2010 innehatte.

Der gebürtige Wiener kommt aus der Privatwirtschaft und ist seit 2014 Partner und Leiter der Strategieberatung beim Unternehmen Edelweiss Consulting. Neues Terrain ist die Volkspartei für den Wirtschaftsbündler freilich nicht. Zwischen 2007 und 2011 war er immerhin Bezirksparteiobmann-Stellvertreter in Liesing, zuvor hatte er bereits bei der Jungen ÖVP angedockt. Bei der Wahl zum Landesgeschäftsführer gab es keine Gegenkandidatur.

ÖVP muss "schneller" werden

Wölbitsch kündigte an, der Wiener ÖVP ein neues Leitbild sowie eine Strukturreform verpassen zu wollen. Diese sollten in den nächsten Monaten erarbeitet und beim Landesparteitag im Frühjahr abgesegnet werden. Details gab es dazu noch nicht. Lediglich die Diagnose, dass die Volkspartei schneller werden müsse, wurde bereits erstellt.

"Wir sind in den eigenen Entscheidungsstrukturen oft zu langsam", konstatierte Neo-Obmann Gernot Blümel bei der Präsentation des neuen Parteimanagers. Diese leitete er übrigens mit einem Zitat von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ein. Der Chef der Wiener Roten hatte am 11. Oktober konstatiert, dass das Wahlergebnis kein Auftrag sei, so weiterzumachen wie bisher. "Ich darf Ihnen sagen, wir sehen das genauso", versicherte Blümel.

"Wann, wenn nicht jetzt?"

Die ÖVP müsse nun aufwachen: "Wann, wenn nicht jetzt?" Dem Vorgänger zollte er dennoch Respekt: Blümel bedankte sich beim scheidenden Landesparteigeschäftsführer Alfred Hoch - auch für eine "ausgezeichnete Vorbereitung" der Übergabe.

Nachfolger Wölbitsch begründete seinen Rücktritt vom 2011 erfolgten Rücktritt aus allen politischen Ämtern mit den Worten: "Jetzt ist es an der Zeit, entweder zuzuschauen oder zu handeln." Er habe sich für letzteres entschieden. Das Einzige, was die Wiener ÖVP nun falsch machen könne, wäre "zu wenig Mut zu haben". Eines der Probleme in der Vergangenheit sei gewesen, dass die Organisation zu viel mit sich selbst beschäftigt gewesen sei, befand Wölbitsch.

(APA )

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