Auf der Waffe, mit der ein Wiener Banker seinen Stiefbruder erschossen haben soll, wurde auch DNA des Opfers gefunden. Laut dem Anwalt des Beschuldigten ein weiterer Beweis für die Unfall-These.
Im Fall eines Wiener Bankers, der in der Nacht auf den 18. September seinen Stiefbruder mit einem Kopfschuss getötet haben soll, entlastet ein DNA-Gutachten den 44-Jährigen. Der Mann sitzt wegen Mordverdachts in U-Haft. Der Expertise zufolge hatte auch der ums Leben gekommene 42-Jährige die Schusswaffe in der Hand. Verteidiger Philipp Winkler bestätigte eine entsprechende Meldung der "Kronen Zeitung".
Aus dem am vergangenen Mittwoch vorgelegten Gutachten gehe hervor, dass beide Männer in der Währinger Wohnung des Verdächtigen mit der Waffe hantierten, nachdem sie reichlich Alkohol konsumiert hatten, berichtete der Rechtsvertreter des 44-Jährigen. "Das beweist, dass das, was wir immer gesagt haben, die Wahrheit ist. Es war ein Unfall", stellte Winkler fest.
Staatsanwältin war eingeladen
Dafür sprechen auch weitere Ermittlungsergebnisse. Eine Handy-Auswertung hat ergeben, dass an dem Treffen der Brüder auch die Ex-Frau des 44-Jährigen teilnehmen hätte sollen. Der Banker hatte sie per SMS eingeladen. Die Frau hatte allerdings keine Zeit - sie ist als Staatsanwältin bei der Wiener Anklagebehörde tätig. Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass der Mann ausgerechnet eine Staatsanwältin dabei haben wollte, wenn er beabsichtigt gehabt hätte, seinen Stiefbruder zu töten.
Dessen ungeachtet sitzt der 44-Jährige vorerst weiter in Korneuburg in U-Haft. An der Haftfrage könnte das noch ausständige Gutachten des Schießsachverständigen Ingo Wieser etwas ändern, das in den kommenden Tagen erwartet wird.
(APA)