Sex-Überfall auf 86-Jährige: Verdächtiger gefasst

Ein 28-Jähriger soll in ein Pensionistenheim in Wien-Favoriten eingestiegen sein und versucht haben, eine 86-Jährige zu vergewaltigen. DNA-Spuren belasten ihn, er bestreitet die Vorwürfe.

Ein Sex-Überfall auf eine 86 Jahre alte Pensionistin dürfte geklärt sein. Die hochbetagte Frau war in der Nacht auf den 13. August 2015 in einem Pensionistenheim in Wien-Favoriten von einem maskierten Unbekannten überfallen worden. Der Täter war über das geöffnete Fenster in ihr im Erdgeschoß gelegenes Zimmer eingedrungen und über die schlafende Frau hergefallen.

Der Mann versuchte die 86-Jährige zu vergewaltigen und hinterließ dabei DNA-Spuren auf der Innenseite ihres Nachthemds. Ein Abgleich dieses Beweismaterials mit der DNA-Datenbank des Bundes, in der rund 200.000 Profile abgespeichert sind, ergab einen Treffer. Ein wegen Suchtgiftdelikten vorbestrafter 28-Jähriger, dessen Merkmale mit denen des gesuchten Täters in 23 von 23 Punkten übereinstimmten, wurde festgenommen. Der dringend Tatverdächtige befindet sich mittlerweile in U-Haft, bestätigte Christina Salzborn, die Sprecherin des Straflandesgerichts, am Montagnachmittag.

Opfer bot Angreifer Geld

Weil es nach einem hochsommerlichen Tag nicht abgekühlt hatte, hatte die 86-Jährige ihr Fenster geöffnet, ehe sie eine Schlaftablette zu sich nahm und sich hinlegte. Mitten in der Nacht wachte sie auf, als sich ein Eindringling an ihr zu schaffen machte. Sie wehrte sich nach Kräften gegen die Vergewaltigung, worauf der Mann mit Gewalt den Geschlechtsverkehr zu erzwingen versuchte. "Ich hab' geglaubt, mein Kopf reißt mir ab", gab die Pensionistin später in ihrer polizeilichen Einvernahme zu Protokoll.

Indem sie dem Angreifer Geld anbot, brachte sie ihn schließlich dazu, dass er von ihr abließ. Die 86-Jährige öffnete ihre Nachtischschublade und überreichte dem Mann zwei 20 Euro-Scheine und drei oder vier Zehner, die er einsteckte. Danach verließ er durch das Fenster den Tatort.

Verdächtiger bestreitet Vorwürfe

Der 28-Jährige - er ist Vater einer kleinen Tochter, war beruflich unter anderem als DJ in einem bekannten Lokal tätig und ist bis zum gegenständlichen Vorfall nicht als Sex-Täter in Erscheinung getreten - bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet, er wäre der Frau zu Hilfe gekommen, als er von der Straße aus bemerkte, wie diese von einem ihm nicht näher bekannten Mann namens "Bobby" bedrängt wurde. Das Opfer, das bei dem Überfall erhebliche Verletzungen erlitten hat, wird Ende November von der Staatsanwaltschaft kontradiktorisch als Zeugin vernommen.

(APA)

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