Insolvenzantrag gegen Betreiber des Le Méridien

Hintergrund ist ein Streit um die Pacht. Der „florierende Hotelbetrieb“ geht weiter.

Wien. Die Betreibergesellschaft des Ringstraßenhotels Le Méridien ist in Konkurs: Die Barvie GmbH hat am Montag einen Konkursantrag beim Handelsgericht Wien eingebracht. Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit wird die Höhe des Pachtzinses angegeben.

Das Hotel arbeite gewinnbringend und soll fortgeführt werden. Die Betreibergesellschaft, die der Barvie Sarl mit Sitz in Luxemburg gehört, hat allein Pachtzinse in Höhe von 3,4 Mio. Euro offen. Dazu kommen 718.000 Euro Forderungen des Finanzamts. Die Gesamtpassiva gibt die Barvie mit rund 7,6 Mio. Euro an. Die Aktiva belaufen sich auf rund 6,3 Mio. Euro – diese Angaben müssen laut den Gläubigerschutzverbänden noch überprüft werden.

Die Betreibergesellschaft beabsichtigt den Abschluss eines Sanierungsplans, dieser sieht üblicherweise eine Mindestquote von 20 Prozent in zwei Jahren vor. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist am 11. Jänner 2016. Für eine Sanierung wird eine Lösung im Pachtzinsstreit notwendig sein: Der Grund, auf dem das Hotel steht, wird seitens der Barvie GmbH von der deutschen Deka Immobilien Invest gepachtet. Da eine Einigung über die Neuregelung der Grundstückspacht scheiterte, kam es zum Eingeständnis der Zahlungsunfähigkeit – trotz „florierenden Hotelbetriebs“, wie es im Antrag heißt. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2015)

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