Jihad-Broschüre in Wiener Kindergarten?

In einem Wiener Kindergarten soll die umstrittene Borschüre zum Einsatz gekommen sein (Symbolfoto)
In einem Wiener Kindergarten soll die umstrittene Borschüre zum Einsatz gekommen sein (Symbolfoto)REUTERS
  • Drucken

In einem Kindergarten in Favoriten soll eine Broschüre, in der unter anderem vom "Erziehungsziel Jihad" die Rede ist, zum Einsatz gekommen sein. Eine Anzeige wurde bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Der Betreiber weist die Vorwürfe zurück.

Wien. In einem Kindergarten in Wien Favoriten soll ein umstrittenes Buch als Unterrichtsmaterial für Kindergartenpädagogen zum Einsatz gekommen sein. In dem Druckwerk, das „Der Presse“ in Kopie vorliegt, gibt es ein Kapitel mit dem Titel „Erziehungsziel Jihad“. Bei der Staatsanwaltschaft Wien sei eine Anzeige eingegangen, bestätigte ein Sprecher einen Bericht der Zeitung „Österreich“.

Die Einbringer der Anzeige wollen anonym bleiben, das Material hätten sie von einem ehemaligen Mitarbeiter. In der Broschüre mit dem Titel „Die Erziehung unserer Kinder“ werden vier Stufen der islamischen Erziehung des Kindes angeführt, die letzte (und vierte) Phase ist der Jihad. „Kämpfen für Gottes Sache lässt sich zwar vor allem mit dem Schwert, wo dies jedoch nicht möglich oder notwendig ist, auch mit der Feder, dem Spaten, dem Skalpell oder meinetwegen sogar mit der Nähnadel oder dem Kochlöffel“, schreibt die Autorin Fatima Grimm.
Hinter Grimm verbirgt sich die inzwischen verstorbene Tochter des SS-Obergruppenführers Karl Wolff, der wegen Beihilfe zu Mord in mindestens 300.000 Fällen infolge von Deportationen ins Vernichtungslager Treblinka verurteilt wurde. Das Buch gehört zu Grimms umstrittensten Publikationen – wobei sich die Autorin später davon distanzierte.

Im Büro von Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) betonte man, dass der Kindergarten bisher unauffällig gewesen sei. Nun sei die Staatsanwaltschaft eingebunden, auch selbst werde man den Kindergarten erneut prüfen. Geschlossen werde er aber vorerst nicht.
Der Betreiber des Kindergartens hatte den Vorwurf gegenüber „Österreich“ dementiert. Auch zur „Presse“ sagte er am Mittwoch, dass das Material nicht verwendet worden sei. (APA/win)

Anmerkung der Redaktion:Wegen Verstößen gegen unsere Forenregeln musste die Kommentarfunktion zu diesem Artikel deaktiviert werden. Wir bedauern.

(APA )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.