Döbling bekommt das Parkpickerl

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THEMENBILD: WIENER PARKPICKERLAPA/HELMUT FOHRINGER
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"Die Presse"-exklusiv: Bezirksvorsteher Adi Tiller kann sich nun doch ein Parkpickerl vorstellen. Es dürfte gemeinsam mit Währing im September kommen. Favoriten und Simmering könnten 2017 folgen.

Im September 2016 steht Wien eine größere Ausweitung der Parkpickerlzone bevor. Nachdem die neue Währinger Bezirksvorsteherin, Silvia Nossek (Grüne), sich für ein Parkpickerl im 18. Bezirk ausgesprochen hat, kann sich nun auch der Döblinger Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) ein Parkpickerl vorstellen. In beiden Bezirken könnte das Parkpickerl bereits im September 2016 kommen. Und 2017 könnte es auch in Favoriten und Simmering soweit sein.

Döbling

Von einem Schwenk will der Döblinger Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) hinsichtlich des Parkpickerls nicht sprechen, auch wenn er es bis vor kurzem stets abgelehnt hat. „Es ist insofern kein Schwenk, weil ich auf die Entscheidung der Bürger achte. Früher haben sie es zu 70 Prozent abgelehnt, heute sagen sie, wir sollten das doch überlegen.“ Ausschlaggebend war für ihn aber die Entscheidung des Nachbarbezirks Währing, in dem das Parkpickerl kommen soll. „Im 20. Bezirk gibt es ein Parkpickerl, im neunten und jetzt kommt auch noch der 18. dazu, wir sind da mittendrin, da geht es nicht anders.“
Tiller kann sich das Parkpickerl ab September 2016 – wenn in Wien auf das elektronische Parkpickerl umgestellt wird – vorstellen. Im Cottagviertel, wo etwa die Hasenauerstraße die Bezirksgrenze ist, kann er sich eine Überlappungszone mit Währing vorstellen. Ansonsten will er das Parkpickerl (fast) flächendeckend einführen. Die Höhenstraße soll die Grenzstraße sein, „damit wir nicht im Wienerwald zahlen müssen“. Beim Krapfenwaldbad etwa will er das entsprechende Verkehrsschild eben nicht am Ende der Straße, sondern „knapp nach dem bewohnten Gebiet“ aufstellen, damit der Parkplatz beim Bad gebührenfrei bleibt.

Währing

Bereits im Oktober hat Silvia Nossek, die neue grüne Bezirksvorsteherin, die Einführung des Parkpickerls als eines der wichtigsten Projekte präsentiert. So schnell wie möglich, etwa schon im Juni, lautete damals ihr Wunschtermin. „Wir wären mit den Vorbereitungen so weit. Ich wurde von der Stadt aber gebeten, auf September zu verschieben, weil da das elektronische Parkpickerl kommt“, sagt Nossek. Details würden noch geprüft, sie geht aber davon aus, dass eine flächendeckende Einführung am sinnvollsten ist. In Währing wird, ebenso wie in Döbling, bei der Bezirksvertretungssitzung am 28. Jänner darüber abgestimmt.

Favoriten

Mit Favoriten könnte bald auch der erste sogenannte Flächenbezirk das Parkpickerl bekommen. 2017 soll es eingeführt werden, wenn es nach Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner (SPÖ) geht. Dass die bisher dezidierte Gegnerin des Pickerls nun umschwenkt, hat vor allem mit der Verlängerung der U1 nach Oberlaa zu tun, die 2017 abgeschlossen sein soll. Die Befürchtung ist, dass dann Pendler aus dem Umland mit dem Auto bis zur U-Bahn fahren und damit für Parkplatznot sorgen werden. Noch im ersten Quartal 2016 sollen erste Erhebungen starten. Unter anderem soll geklärt werden, ob es eine flächendeckende Einführung geben soll, oder ob nur einige besonders stark betroffene Bereiche das Parkpickerl bekommen sollen.

Simmering

Paul Stadler (FPÖ) ist kein großer Freund des Parkpickerls. Und offiziell ist es derzeit „kein Thema“. Doch hat der neue Bezirksvorsteher von Simmering schon darüber nachgedacht, es einzuführen. Dann nämlich, wenn es im Nachbarbezirk Favoriten kommt. „Dann schauen wir, welche Auswirkungen das auf Simmering hat. Sollte es unerträglich sein, werde ich eine Bezirksbefragung machen.“ Wenn schon, wäre Stadler für ein kostenloses Parkpickerl für Bezirksbewohner, doch weiß er, dass sich Simmering als einziger Bezirk mit einer solchen Regelung schwer täte. Noch im Jänner wird Stadler mit seiner Favoritner Amtskollegin über mögliche Lösungen für das Problem sprechen – ihm schwebt eine Park-&-Ride-Anlage in Oberlaa vor. Und eine in Schwechat, verbunden mit einer Verlängerung der U3 bis dorthin.

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