Wiener Skigebiet bleibt trotz Schnees geschlossen

Skigebiet Hohe-Wand-Wiese. Archivbild aus 2010.
Skigebiet Hohe-Wand-Wiese. Archivbild aus 2010.(c) Clemens Fabry
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Die großen Skiregionen atmen auf, wie es mit dem Wiener Skigebiet Hohe-Wand-Wiese weitergeht, ist aber ungewiss. Die Betreiber verzichten auf eine Beschneiung der Anlage. Es sei „wirtschaftlich nicht mehr vertretbar“.

Wien. Mit dem neuen Jahr erbarmte sich auch Väterchen Frost und brachte den viel ersehnten Schnee. Heute, Montag, soll es im Osten und Süden bis in tiefe Lagen schneien, sonst liegt die Schneefallgrenze zwischen 400 und 800 Metern. Noch zumindest bis Mitte der Woche soll es immer wieder schneien, gegen Wochenende wird es etwas milder – die Schneefallgrenze steigt auf 800–1200 Meter.

In den großen Skigebieten kann dennoch vorerst aufgeatmet werden. Aufgrund der warmen Temperaturen im Dezember war bisher auch eine künstliche Beschneiung der Pisten nur schwer möglich, weil der Schnee nicht liegen blieb. Der Wintertourismus litt darunter, vor allem die Tagesskifahrer blieben aus. Langsam entstehen aber aus den weißen Streifen auf braunem Untergrund glitzernde Winterlandschaften. Der Snowboard-Weltcup in Bad Gastein am 8. und 9. Jänner ist somit ebenso gerettet wie die Winterferien. In den Skigebieten glaubt man, die Umsatzeinbußen aus dem Dezember vielleicht doch noch kompensieren zu können – ein großer Hoffnungsträger sind die Osterferien, die dieses Jahr schon verhältnismäßig früh beginnen – nämlich am 19. März.

Rodelhügel statt Skigebiets

Bis nach Wien hat es der Schnee noch nicht ganz geschafft – beziehungsweise bleibt er nicht liegen. Auf der Hohen-Wand-Wiese in Penzing bleiben die Skilifte darum geschlossen, ein Winterbetrieb ist vorerst nicht möglich. Die Betreiber sollen die Sommerrodelbahn dieses Jahr gar nicht erst abgebaut haben und versuchen auch nicht, die Wiese künstlich zu beschneien.

„Die Wetterentwicklung der vergangenen Jahre mit hohen Temperaturen und wenigen Frosttagen hat einen Schneebetrieb leider unmöglich und wirtschaftlich nicht mehr vertretbar gemacht“, schreiben die Betreiber, High Hills, auf Beschwerden von Bürgern auf ihrer Facebook-Seite, denen Rodeln und Skifahren somit verwehrt bleibt.

Die Bürger fordern, dass die Hohe-Wand-Wiese wieder von der Stadt Wien betrieben wird. Diese verpachtete die Sportanlage 2011 an High Hills. Schon vergangenes Jahr gab es im Wiener Skigebiet Probleme, weil die 20 Jahre alte Beschneiungsanlage kaputt gegangen ist. Die 400 Meter lange Piste samt Schlepplift blieb weitgehend ungenützt. Der Betreiber wünschte sich damals mehr Subventionen von der Stadt, da die Zukunft der Anlage sonst ungewiss sei.

Damit die Kinder trotzdem rodeln können, beschneit die Stadt Wien einige andere Hügel mit Kunstschnee. So gibt es etwa in der Jesuitenwiese im Prater einen zehn Meter hohen Hügel, im Donaupark am Kaffeehausberg gibt es ebenfalls eine Rodelstrecke, die künstlich beschneit wird. Diese soll ab Montag in Betrieb sein. Eine Schneehotline (01/4000-97200) informiert nun, wann, wo und ob Rodeln in den nächsten Tagen möglich ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2016)

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