Facelifting für den Stephansplatz

(c) Clemens Fabry
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Von Herbst bis Frühjahr 2017 wird Wiens Zentrum zur Baustelle. Für 13 Millionen Euro wird die Oberfläche neu gestaltet, Rohre werden erneuert.

Wien. Wiens Stephansplatz wird ab Herbst für ein halbes Jahr zur Baustelle. Da startet die Generalsanierung, wie Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) gestern, Mittwoch, in einer Aussendung angekündigt haben. Diese gemeinsam formulierte Erklärung ist ungewöhnlich – und wäre unter Bezirkschefin Ursula Stenzel so wohl nicht möglich gewesen.

Für die Sanierung werden 13 Millionen Euro ausgegeben, zehn Prozent der Kosten muss der Bezirk begleichen. Die Arbeiten rund um den Stephansdom, die Bischofskirche Kardinal Christoph Schönborns, sollen bis Herbst nächsten Jahres dauern. Die Sanierung des Platzes, der zuletzt vor 30 Jahren beim U-Bahn-Bau gepflastert wurde, sei notwendig, da die Oberfläche aufgrund des Alters und des Lieferverkehrs erhebliche Zeitschäden aufweise, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Derzeit dominieren gesprungene Steinplatten und dazwischen notdürftig asphaltierte Flecken.

Die Baustelle umfasst einen rund 10.500 Quadratmeter großen Bereich. Zu diesem zählen der gesamte Stephansplatz sowie die angrenzenden Einmündungen der Rotenturmstraße, der Brandstätte, der Schulergasse und der Churhausgasse. Die wesentlichen Arbeiten werden zwischen März und November 2017 vollzogen werden. Zunächst erfolgt die Erneuerung der Gas-, Wasser- und Stromnetze, anschließend die Neugestaltung der Platzoberfläche.

Verlängerte Kärntner Straße

Dafür gibt es schon seit einigen Jahren ein Konzept, dessen Realisierung nun angegangen wird. Optisch wird das Areal der angrenzenden Fußgängerzone angeglichen und die bereits von der Kärntner Straße bekannten großformatigen Granitplatten in verschiedenen Grautönen verlegt. Auch eine neue Straßenbeleuchtung und neue Sitzgelegenheiten sollen kommen.

Der Stephansplatz war Teil eines im Jahr 2007 durchgeführten EU-weiten Wettbewerbs zur Neugestaltung der Fußgängerzone City Wien, die auch den Graben und die Kärntner Straße umfasste. Als Sieger ging ein Vorschlag des Architekten Clemens Kirsch hervor. Wegen der geplanten, aber dann doch wegen des Vetos von Kardinal Schönborn nicht umgesetzten Verlegung der Dombauhütte, wurde die Neugestaltung des Stephansplatzes 2009 auf Eis gelegt.

Die Sanierung des Stephansplatzes ist dem neuen City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP), der seit Dezember 2015 im Amt ist, ein wichtiges Anliegen, wie er wiederholt betonte. Schon bei seiner Nominierung als Spitzenkandidat für den Bezirkschef-Posten kündigte er an, im Fall eines Wahlsieges dieses Projekt sobald wie möglich angehen zu wollen.
Figl am Mittwoch zufrieden: „Der Stephansplatz ist zweifelsohne das unbestrittene Zentrum Wiens. Dieser Vorbildfunktion muss auch das Erscheinungsbild des Stephansplatzes gerecht werden. Der Dom soll dabei voll zur Geltung kommen.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2016)

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