Der schwer umstrittene Wohnturm am Heumarkt soll den Weltkulturerbe-Status der Innenstadt nicht gefährden, glaubt Planungsstadträtin Vassilakou. Die Unesco wird im Sommer über die Baupläne urteilen.
Der umstrittene Plan für einen 73 Meter hohen Wohnturm auf dem Gelände des Eislaufvereins am Wiener Heumarkt hat am Mittwoch wieder einmal den Gemeinderat beschäftigt. Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bekräftigte, dass sie trotz des 73 Meter hohen Bauwerks davon ausgehe, dass das Projekt nicht das Weltkulturerbe-Prädikat für die Innenstadt gefährde - wie von mancher Seite befürchtet wird.
"Die Stadt ist sich der Verantwortung bewusst, die Stadtentwicklung im Einklang mit dem Welterbe-Status zu betreiben", sagte Vassilakou in der Fragestunde. Der Fokus dürfe außerdem nicht nur auf die Höhe des Turms, sondern müsse auch auf die stadträumlichen Qualitäten des Vorhabens gelegt werden.
Wie die Beurteilung der UNESCO tatsächlich ausfällt, werde sich bei der nächsten Sitzung des Komitees im Sommer in Istanbul zeigen. Der Gemeinderat müsse dann entscheiden, ob der Hochhausplan tatsächlich realisiert wird.
Seit Jahren diskutiert
Denkmalpfleger und Architekten hatten sich in der Vergangenheit kritisch über den Bau geäußert. Der geplante Wohnturm ist Teil der Neugestaltung des gesamten Areals durch die Wertinvest. So soll auch das in die Jahre gekommene Hotel Intercontinental umfassend saniert werden, auch der Eislaufverein würde neu gestaltet werden.
Dafür wird er ab 2018 für zwei Saisonen absiedeln - stattdessen soll am Schwarzenbergplatz Eis gelaufen werden. Im Zuge der Neugestaltung sollen neue Wege durch das Heumarkt-Areal den ersten und den dritten Bezirkbesser miteinander verbinden.
(APA/mpm )