Parkpickerl in Wien-Währing startet am 5. September

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Der 18. Bezirk hat Details zur Einführung der Parkraumbewirtschaftung präsentiert. Währinger werden von Anfang an Besitzer des neuen, elektronischen Parkpickerls.

Dass der Wiener Bezirk Währing das Parkpickerl einführen wird, ist schon länger bekannt. Nun hat die grüne Bezirksvorsteherin Silvia Nossek in einer Pressekonferenz die Details dazu präsentiert: Start für die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist der 5. September. Ab dann muss im 18. Bezirk ein Parkschein ausgefüllt bzw. das Parkpickerl geklebt werden.

Der Bezirk wird von Montag bis Freitag, von 9.00 bis 19.00 Uhr, zur Kurzparkzone. Ausgenommen sind ausgewiesene Geschäftsstraßen, wo das Parken von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Woche und am Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr gebührenpflichtig wird. Das Parken mit Parkschein wird auf maximal drei bzw. 1,5 Stunden auf Geschäftsstraßen begrenzt.

Um das Parkpickerl kann ab 6. Juni online bzw. ab 27. Juni im Bezirksamt angesucht werden. Die Genehmigung kann für mindestens drei Monate und maximal zwei Jahre beantragt werden. Die Kosten belaufen sich auf 90 Euro pro Jahr, dazu kommen die Gebühren für den Antrag.

Überlappungszone mit Hernals

Die Kurzparkzone wird flächendeckend eingeführt, weil die Erfahrung aus anderen Bezirken zeige, dass Teillösungen nur zur Verlagerung der Verkehrs- und Parkbelastung führen würden, erklärte Leopold Bubak, Parkpickerlkoordinator und Leiter der MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten). Mit dem südlichen Nachbarbezirk Hernals hat man sich auf eine Überlappungszone geeinigt. Im Norden sei das nicht möglich, weil Döbling keine Parkraumbewirtschaftung plane.

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Premiere hat für die Währinger nicht nur die Parkraumbewirtschaftung - sie werden auch von Anfang an Besitzer des neuen, elektronischen Parkpickerls. Seit 2015 läuft in den Bezirken Wieden und Margareten ein Pilotversuch, ab 1. September wird der Kleber mit integriertem Chip jedenfalls bei Neuanträgen in Wien vergeben. Die Verwaltung spare damit Kosten, für die Autofahrer entfalle das Abkratzen, weil der Chip wieder aufgeladen werden und somit jahrelang auf der Windschutzscheibe bleiben könne, hob Bubak die Vorteile hervor.

"Zukunftsweisende Mobilität"

Für Bezirksvorsteherin Nossek ist die Einführung des Parkpickerls eine wichtige Maßnahme zur Förderung "zukunftsweisender Mobilität". Sie verspricht sich davon nicht nur weniger Verkehr und eine entspanntere Parksituation für die Anrainer, sondern ein Ansteigen der Lebensqualität insgesamt. Parkraumbewirtschaftung bedeute "weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Feinstaubbelastung, bessere Luft", warb sie weiters.

Sie kündigte diesbezüglich außerdem an, dass einige Parkplätze aufgelassen würden - etwa in Kreuzungsbereichen bei Schulen. Weiters plant sie, die meisten Einbahnen im Bezirk für Radfahrer zu öffnen, mehr Grünflächen zu schaffen und Gehsteige nach Möglichkeit zu verbreitern.

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Ex-Bezirksvorsteher als Pickerl-Gegner

Das Thema "Parkraumbewirtschaftung" ist in Währing in der Vergangenheit immer wieder diskutiert worden. 1995 wurde eine entsprechende Regelung im Nachbarbezirk Alsergrund eingeführt. Als Hernals 2012 nachzog, verlagerte sich der Verkehr in den 18. Bezirk. Der damalige Bezirksvorsteher Karl Homole (ÖVP) blieb jedoch ein Pickerl-Gegner, wobei er sich auch auf eine von ihm durchgeführte Anrainerbefragung stützte. Bei der Wien-Wahl im Oktober 2015 erhielten die Grünen in Währing die Mehrheit und stellen nun mit Nossek die Bezirksvorsteherin. Diese tat bereits im Wahlkampf kund, bei einem Sieg das flächendeckende Parkpickerl einzuführen.

(APA)

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