Rechtsextreme aus dem Ausland erwartet.
Wien. Am Samstag wird in Wien wieder demonstriert. Die rechtsextreme Identitäre Bewegung Österreich geht für ein „gemeinsames Europa“ auf die Straße – und fordert die „europäischen Völker auf zusammenzustehen“.
Märsche der Identitären gab es in den vergangenen Wochen in ganz Europa – dementsprechend ist auch mit Besuch aus dem Ausland zu rechnen. Busse kontrollieren will man dennoch nicht. „Derzeit gibt es keine Hinweise auf bewaffnete Demonstrationsteilnehmer – sollten wir welche bekommen, werden wir natürlich einschreiten“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger zur „Presse“. Tausend Personen sind für die Veranstaltung angemeldet. Um zehn Uhr treffen sich die Demonstranten im Märzpark (15. Bezirk), ab 14 Uhr marschieren sie über die Hütteldorfer Straße, Felberstraße und Schlossallee bis zum Schloss Schönbrunn. Dort findet eine Schlusskundgebung statt.
Gegenveranstaltungen
Anfang der Woche waren noch rund ein Dutzend Gegenveranstaltungen angekündigt, die sich jetzt zu zwei großen Demos zusammengefunden haben. Die Offensive gegen rechts trifft sich unweit vom Märzpark um elf Uhr im Vogelweidpark, der Marsch soll etwa um 11.45 Uhr über die Gablenzgasse, Burggasse, Zieglergasse zum Christian-Broda-Platz (Mariahilf) gehen. Ein weiterer geht um elf Uhr von der Johnstraße, Ecke Hütteldorfer Straße, über die Huglgasse zum Reithofferpark. Da alle Demonstrationen räumlich sehr nah aneinander stattfinden, sind Ausschreitungen wahrscheinlich. Der ÖAMTC rechnet jedenfalls mit Problemen: Es werden Verzögerungen und Staus auf der Linken Wienzeile zwischen U4-Meidling und Schlossallee, Schönbrunner Straße, Felberstraße und Burggasse erwartet. (ath)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2016)