Stephansplatz neu: Auftakt mit Gottes Segen

So soll das Pflaster auf dem Stephansplatz künftig aussehen.
So soll das Pflaster auf dem Stephansplatz künftig aussehen.(c) MA 48
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Das „Herz der Stadt“, der Stephansplatz, wird erneuert. Bevor die Oberfläche ausgeführt wird, werden darunter Gas- und Wasserrohre sowie Stromkabel getauscht. Am Donnerstag erfolgte der symbolische Spatenstich.

Wien. Wenn Toni Faber dabei ist, dann fällt auch eine Spatenstich-Zeremonie anders aus als üblich. „Wir bitten und wir beten, dass nix passiert und dass wir bald fertig sind – dafür gibt es den Segen Gottes“, sagte der Wiener Dompfarrer und besprengte die umstehenden Vertreter der Stadt und die Journalisten mit Weihwasser.

Tatsächlich war es nur ein symbolischer Spatenstich, der am gestrigen Donnerstagvormittag auf dem Stephansplatz gleich neben dem Dom stattfand. Mit einer Baumaschine hämmerte ein Arbeiter in den Boden, und dann sagten Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und Bezirksvorsteher Markus Figl (VP) ein paar Worte. Die kurze Zeremonie war der formelle Auftakt für die Generalsanierung des gesamten Stephansplatzes, die nach Jahren der Planung nun in Angriff genommen wird.

Als Erstes werden die Wiener Netze die Umbauarbeiten zur Erneuerung ihrer Erdgas- und Stromleitungen nutzen. 200 Meter Erdgasrohre werden getauscht, dann werden die Wasserrohre getauscht. Schließlich wird die Platzoberfläche nach dem Siegerkonzept von Architekt Clemens Kirsch ausgeführt. Wie berichtet, soll die Neugestaltung des Platzes im Herbst 2017 abgeschlossen sein. Da historische Gräberfelder vermutet werden, die archäologische Arbeiten notwendig machen würden, könnte sich der Fertigstellungstermin bis Frühjahr 2018 verzögern.

Die Stephansplatz-Erneuerung ist das erste größere Projekt seit Jahren, das in der Inneren Stadt in Angriff genommen wird. Und zwar gemeinsam, wie von Vertretern aller Parteien betont wird. Ein weiteres großes Projekt ist auch die Umgestaltung des Schwedenplatzes, wo es eine Einigung gibt und wo erst vor Kurzem die Pläne präsentiert wurden.

Und nun die Rotenturmstraße?

„Das sind aber nur zwei Bereiche der Inneren Stadt“, sagt Bezirkschef Figl zur „Presse“. „Wir schauen uns mittelfristig auch viele andere Straßen und Teile in unserem Bezirk an, ob und was zu verändern wäre.“ So müsse man zum Beispiel auch über die Gestaltung der Rotenturmstraße reden. Wichtig ist für Figl die Erstellung eines Verkehrskonzepts, das den gesamten Bezirk betreffe.

Politisch, so hört man aus den Bezirksparteien, habe sich die Kooperation im ersten Bezirk seit dem Abgang von Ursula Stenzel verbessert. In stadtplanerischen Fragen oder auch bei den Winterschanigärten herrscht parteiübergreifend weitgehend Harmonie. (g. b.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2016)

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