Baumeister in Wien auf offener Straße erschossen

Tatortarbeit in der Kafkastraße
Tatortarbeit in der Kafkastraße(c) APA/ALEXANDER FECHTER
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Ein 50-jähriger Baumeister wurde vor seinem Wohnhaus in Wien-Leopoldstadt mit mehreren Schüssen niedergestreckt. Der Täter konnte unerkannt flüchten.

Am Freitagvormittag zeugen bei einem Wohnhaus in der Kafkastraße in Wien-Leopoldstadt nur noch etliche Markierungen am Boden und ein Einschlag in der Eingangstüre von der Bluttat Stunden zuvor. "Hier ist er auf dem Bauch gelegen", sagt ein Anrainer zur "Presse" und deutet auf den Gehsteig vor dem Haus. Gemeint ist die Leiche eines 50 Jahre alten Baumeisters, der in der Nacht auf Freitag hier auf offener Straße getötet wurde. Der Angreifer hatte seinem Opfer vor der Eingangstüre aufgelauert und den Mann gegen 1 Uhr mit mehreren Schüssen aus einer Faustfeuerwaffe niedergestreckt.

Laut Polizeisprecher Christoph Pölzl war der gebürtige Serbe in Begleitung eines 39-jährigen Bekannten mit einem Auto nach Hause gekommen. Der rote Golf mit polnischem Kennzeichen parkte nur wenige Meter vom Haustor entfernt. Kaum waren die beiden Männer ausgestiegen, feuerte der Schütze mehrmals. Während der 39-Jährige hinter einem Auto in Deckung ging, wurde der Ältere tödlich getroffen. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Vom Täter gibt es keine Spur

Der Schütze flüchtete zu Fuß vom unmittelbaren Tatort, berichteten Augenzeugen. Der Bekannte des Opfers - er wurde in den Morgenstunden noch von der Polizei vernommen - alarmierte umgehend die Exekutive, ebenso zahlreiche Anrainer, die die Schüsse aufgeschreckt hatten.

Angaben dazu, wie oft geschossen und wie oft der Baumeister getroffen wurde, machte die Polizei nicht. Die Obduktion des Leichnams war für den Nachmittag angesetzt, Ergebnisse dazu wollte die Exekutive ebenfalls nicht bekanntgeben.

Geschäftslokal im selben Haus

Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. Für den Vormittag hatte das Landeskriminalamt mehrere Zeugeneinvernahmen geplant. Weiters sollte überprüft werden, ob der Schütze entlang der Fluchtroute eventuell von einer Überwachungskamera aufgenommen worden ist.

Im vierstöckigen Wohnhaus des Opfers, einem Eckgebäude, befindet sich in der Kafkastraße der Eingang, vor dem der Mann erschossen wurde, und in der Engerthstraße das Büro des Baumeisters. Erst vor wenigen Monaten wurde das Geschäftslokal renoviert und modern eingerichtet. Zudem hat der 50-Jährige erst kürzlich den "Scotch Club" in der Wiener Innenstadt gekauft, wo er vor seinem Tod den ganzen Abend mir seinem Begleiter verbracht haben soll.

(APA/Red.)

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