Das traditionsreiche Geschäft in der Wollzeile hat einen Konkursantrag eingebracht. Das Unternehmen besteht seit 1939.
Das Wiener Feinkostgeschäft Böhle in der Wollzeile hat Konkurs angemeldet. „Vom Zusperren ist noch keine Rede, wir hoffen und bemühen uns, dass wir nicht zusperren müssen“, sagt Inhaber Wolfgang Ruff zur „Presse“. Das Feinkostgeschäft hat gestern, Donnerstag, einen Konkursantrag beim Kreditschutzverband KSV1870 eingebracht. Ruff hat laut KSV1870 darin einer Schließung des Betriebes zugestimmt. Er hoffe aber, dass es nicht so weit kommt, sagt er zur „Presse“. Angaben zu Aktiva und Passiva sowie eine Gläubigerliste lagen vorerst nicht vor. Es werden neun Dienstnehmer beschäftigt.
Ruff begründet den Antrag mit einem Rückgang des Geschäfts, vor allem durch die Compliance-Regeln, die mit der Reform des Korruptionsstrafrechts eingeführt wurden. „Seit die Firmen nichts mehr schenken dürfen, ist das Weihnachtsgeschäft komplett weggefallen“, so Ruff. Außerdem spüre er den Wegzug des Handelsgerichts und des Finanzamts. „Stattdessen gibt es lauter Supermärkte im ersten Bezirk.“ Das Geschäft besteht seit 1939. Ruffs Vater hat es 1982 gekauft, seit den 1990ern führt es Wolfgang Ruff. Die jüngere Kundschaft schätze Qualität nicht mehr, meint Ruff. Hinzu komme, dass Mieten, Betriebskosten und Sozialabgaben stiegen.
(APA/ks)