1.400 neue Wohnungen auf Gaswerk-Areal Wien-Leopoldau

"Neu Leopoldau" soll vorrangig junge Menschen anziehen. Der Baustart ist für 2017 vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2018/ Anfang 2019.

Wo früher die Gasversorgung für weite Teile Wiens sichergestellt worden ist, wird künftig gewohnt: In den nächsten Jahren werden am Standort des schon seit langem stillgelegten "Gaswerkes Lepoldau" in Floridsdorf 1.400 Wohnungen gebaut. Der Baustart ist für Anfang 2017, die Fertigstellung für Ende 2018 bzw. Anfang 2019 geplant.

Der neue Stadtteil wird den Namen "Neu Leopoldau" tragen - und soll vor allem junge Menschen anziehen. Laut Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) sehe man an der demografischen Entwicklung der Stadt, dass neben der älteren Bevölkerung vor allem die jüngere "überproportional stark" anwachse: "Singles, Alleinerzieher, Familien mit Kindern und Jugendliche", zählte er in einer Pressekonferenz am Donnerstag auf. Für diese müsse ein leistbares Angebot geschaffen werden.

Die neuen Anlagen werden daher eher für die Bedürfnisse junger Menschen und Familien konzipiert - mit Kindergarten, vorrangig Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen, Wohngemeinschaften und Heimplätzen. Auch Spiel- und Sportflächen, Gemeinschaftsräume inklusive einem "Kids Corner", einem Klubraum sowie einer Sommerküche mit Terrasse soll es geben.

Weiters ist viel Grün vorgesehen - u.a. durch einen 8.100 Quadratmeter großen, öffentlichen Park, Dachbegrünungen und Flächen für "Urban Gardening". In den ersten zwei Jahren nach der Eröffnung wird es ein Quartiersmanagement geben, das dafür Sorge tragen soll, dass sich Nachbarschaften entwickeln und die Gemeinschaftsräumlichkeiten auch genutzt werden.

Ludwig kündigte weiters an: "Es soll aufgrund der Geschichte des Ortes auch das Thema 'Energie' beleuchtet werden." So stehe bereits fest, dass einige Wohnhausanlagen mit Fotovoltaikanlagen bestückt werden. Plan ist auch, das Gebiet vom Durchzugsverkehr frei zu halten. Wipark wird auf drei Bauplätzen in Hochbauweise rund 1.000 Stellplätze für die Anrainer und Nahversorger errichten.

U- und S-Bahn in der Nähe

Es gibt auch mehrere Anbindungen an das öffentliche Verkehrsnetz: Die S-Bahn-Station Siemensstraße ist in direkter Nähe, die U1-Station Leopoldau zu Fuß  erreichbar. Außerdem werden die Wiener Linien die Linienführungen der Busse 36A und 36B entsprechend adaptieren.

Bei 1.000 der 1.400 Apartments handelt es sich um geförderte Wohnungen. Sie werden allesamt über Freiflächen verfügen - beispielsweise in Form von Terrassen, Loggien oder Gärten. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 120,8 Mio. Euro wobei die Stadt 41,6 Mio. Euro an Wohnbaufördermitteln zuschießt.

Das künftige Viertel "Neu Lepoldau" blickt auf eine lange Geschichte zurück, erinnerte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Von 1911 bis 1969 wurde auf dem 42 Hektar großen Areal Stadtgas aus Kohle hergestellt. Noch heute befinden sich dort denkmalgeschützte Gebäude aus der damaligen Zeit - diese sollen künftige Gewerbetreibende und Kreative beherbergen. Erste Verträge seien bereits abgeschlossen, hieß es.

Beruhigt wurde auch, was mögliche Verunreinigungen des Standortes durch Altlasten oder Kriegseinwirkungen betrifft: Die Fläche sei von den Wiener Netzen aufwendig saniert worden und gelte als gesichert. Die Entwicklung des Areals verantwortet die zur städtischen Wien-Holding gehörende Wiener Standortentwicklung GmbH (WSE). Wobei Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak heute unterstrich, dass vorerst nicht alles verbaut wird. Rund 50.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche habe man sich "vorbehalten", wo betriebliche und Wohnfläche entstehen könnte.

(APA)

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