Stadt Wien warnt vor illegalen Müllsammlern

Archivbild: Eine Müllinsel in Wien
Archivbild: Eine Müllinsel in Wien(c) Michaela Bruckberger / Die Presse
  • Drucken

Die Stadt nennt sie "Kleinmaschinenbrigaden": illegale Abfallsammler, die es vor allem auf auf Wertstoffe abgesehen haben und jährlich rund 16.000 Tonnen Müll ins Ausland bringen.

Sie warten vor Mistplätzen, manche werben sogar mit Flugblättern: illegale Abfallsammler, die es auf Wertstoffe wie Kupfer oder auch Sperrmüll und Elektroschrott abgesehen haben. Die Stadt Wien warnt nun vor diesen, von ihr genannten "Kleinmaschinenbrigaden". Denn diese schaffen jährlich nicht nur rund 16.000 Tonnen Müll ins Ausland, sondern verursachen auch hohen wirtschaftlichen Schaden.

Laut Magistratsabteilung 48 (Abfallwirtschaft) warten die Abfallsammler mit Kastenwägen vor allem in den Außenbezirken wie Favoriten, Inzersdorf, Stadlau oder Ottakring auf Bürger, die ihren Sperrmüll oder andere nicht mehr benötigte Sachen am Mistplatz entsorgen wollen. Mittlerweile werden auch vermehrt "Infoblätter" an Haushalte verteilt, in denen die Sammler ihr Kommen ankündigen, um bestimmte Gegenstände abzuholen. Oft werde dabei an das gute Herz appelliert - etwa dahingehend, dass die Dinge im Ausland noch weiter verwendet werden könnten, hieß es.

Metalle, Sperrmüll, Elektroschrott

Besonders interessiert sind die "Kleinmaschinenbrigaden" an Wertstoffen wie Alu, Kupfermüll, Alufelgen, Metallen, aber auch Sperrmüll oder Elektroschrott. Denn diese besitzen einen erheblichen Wert: So enthält beispielsweise eine Tonne alter Mobiltelefone mehr Gold als eine Tonne Golderz. Eine Waschmaschine besteht u.a. zu rund 60 Prozent aus Eisen, elf Prozent aus Kunststoff, fünf Prozent Glas und drei Prozent Nichteisenmetallen (Kupfer, Aluminium, etc.). Ein E-Herd beinhaltet sogar 83 Prozent Eisen. Dabei handelt es sich um wertvolle Metalle, die recycelt werden können.

Mitgenommen wird von den Sammlern daher nicht alles, sondern nur ein Teil - nämlich der wertvolle. Der Rest wird weggeworfen, was zu einer Verunreinigung des öffentlichen Raums bis hin zu gefährlichen Umweltverschmutzungen führen kann, warnt die MA 48.

16.000 Tonnen Müll pro Jahr

In Wien werden rund 16.000 Tonnen Müll pro Jahr von illegalen Abfallsammlern ins Ausland gebracht, errechnete die MA 48 - österreichweit geht man von 80.000 Tonnen aus. In Geldwert umgemünzt liegt der Schaden österreichweit bei rund zehn Millionen Euro. Dabei ist dieser Abfallexport illegal. Das österreichische Abfallwirtschaftsgesetz schreibt nämlich vor, dass Abfälle ausschließlich an befugte Sammler oder Abfallbehandler übergeben werden dürfen.

Die MA 48 appelliert daher, den Sperrmüll tatsächlich zum Mistplatz zu bringen und nicht illegalen Sammlern zu übergeben. Sollte jemand ein Flugblatt einer "Kleinmaschinenbrigade" erhalten, so bittet die MA 48 um Benachrichtigung via Misttelefon. Die Nummer lautet 01/546-48.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.