Wasser, Müllabfuhr und Parken werden in Wien teurer

Archivbild: Parkscheine für die Wiener Kurzparkzonen
Archivbild: Parkscheine für die Wiener KurzparkzonenAPA
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Die Tarife für Wasser, Kanal und Müllabfuhr steigen am 1. Jänner um 3,3 Prozent. Parkscheine werden hingegen um 5 Prozent - also zehn Cent pro Stunde - teurer.

In der Bundeshauptstadt Wien wird man kommendes Jahr für maßgebliche Gebühren mehr zahlen müssen: Erhöht werden die Tarife für Wasser, Abwasser (Kanal) und Parken. Auch die Müllabfuhr wird - abgesehen von der erst heuer angepassten Containerabholung - ab 1. Jänner 2017 teurer. Zudem muss für eine Reihe von Gebrauchsabgaben tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Die Erhöhung beträgt meist 3,3 Prozent, Parkscheine werden jedoch um 5 Prozent teurer, wie das Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) am Freitag der Austria Presseagentur mitteilte. Die Anpassung wird aufgrund des geltenden Valorisierungsgesetzes vorgenommen. Der Wert ergibt sich aus der Höhe der Inflation. Jedes halbe Jahr wird geprüft, ob der Indexwert seit der letzten Erhöhung um drei Prozent oder mehr gestiegen ist.

Parkschein 2,10 Euro pro Stunde

Die sogenannte Parkometerabgabe - also der Preis für Parkscheine in der Kurzparkzone - wird pro halbe Stunde Abstellzeit von 1 Euro auf 1,05 Euro erhöht. Die Stunde kostet dementsprechend ab 2017 nicht mehr 2, sondern 2,10 Euro. Die bis dato letzte Anpassung war 2012 vorgenommen worden.

Der Schwellenwert für den Indexstand beträgt bei den Parkscheinen im Gegensatz zu den anderen Gebühren nicht 3, sondern 5 Prozent Steigerung. Der per Ende Juni ausgewiesene Anstieg (seit der letzten Erhöhung, Anm.) wurde mit 6,2 Prozent berechnet. Die Erhöhung fiel jedoch trotzdem niedriger aus, was einem anderen Passus geschuldet ist: Laut Gesetz ist vorgesehen, dass die Parkscheine stets nur in Fünf-Cent-Schritten erhöht werden.

Alte Parkscheine verlieren nicht sofort ihre Gültigkeit. Sie können bis Ende Juni 2017 zurückgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Scheine wird laut Rathaus rund sechs Wochen vor dem Jahreswechsel beginnen. Parkpickerl sind übrigens nicht von der Erhöhung betroffen. Denn dieser Tarif wird nicht durch das Valorisierungsgesetz geregelt.

Die weiteren Gebührenerhöhungen:

  • Bei der Müllabfuhr schlägt die Valorisierung mit 15 Cent Mehrkosten zu Buche: Der Grundbetrag für die Entleerung eines Behälters mit 110 bzw. 120 Liter Inhalt kostet künftig 4,56 statt 4,41 Euro.
  • Die Abwassergebühr steigt von 1,97 auf 2,04 Euro pro Kubikmeter.

  • Die "Wasserbezugsgebühr" steigt von 1,80 auf 1,86 Euro pro Kubikmeter.

  • Auch bei den Wasserzählergebühren wurde ein Anstieg verlautbart.
  • In Sachen Gebrauchsabgaben ist künftig für die Nutzung öffentlicher Flächen mehr zu berappen. Betroffen sind 20 Tarifposten, darunter die Vorschreibungen für die Errichtung von Ladenvorbauten oder Verkaufsständen.

1,46 Euro mehr für durchschnittlichen Haushalt

Laut Brauner-Büro wird ein durchschnittlicher Haushalt durch die Maßnahmen im Bereich Wasser und Müll mit einer monatlichen Mehrbelastung von insgesamt 1,46 Euro konfrontiert werden. Kostendeckend, so wird beteuert, seien aber keineswegs alle Entgelte. Der Deckungsgrad habe etwa 2015 nur rund 55 Prozent betragen, 638 Mio. Euro habe man den verrechneten Gebühren zugeschossen.

APA

(APA)

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