Augarten: "Werden nicht zulassen, dass Sängerknaben bedroht werden"

Der geplante Konzertsaal am Augartenspitz.
Der geplante Konzertsaal am Augartenspitz.(c) APA (ARCHIPEL ARCHITEKTUR + KOMMUNIKA)
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Die Wiener Sängerknaben haben am Mittwoch Unterlassungs- und Räumungsklagen gegen die Aktivisten eingebracht, die den Augartenspitz besetzt halten.

Im Streit gegen den geplanten Bau eines Konzertsaals am Augartenspitz werden die Bandagen härter. Die Wiener Sängerknaben haben am Mittwoch Unterlassungs- und Räumungsklagen gegen die Aktivisten eingebracht, die den geplanten Baugrund besetzt halten. Man habe die Besetzer schließlich mehrfach ersucht, ihre Aktionen abzubrechen, unterstrich Sängerknaben-Präsident Walter Nettig in einer schriftlichen Stellungnahme: "Keinesfalls können und werden wir es zulassen, dass Sängerknaben und deren Familien angepöbelt und bedroht werden." 

Überdies werde der Eingangsbereich des Augartenspitzes mit Gerümpel verbarrikadiert. Der Augartenspitz - wo der Konzertsaal errichtet werden soll -  sei eben keine öffentliche Fläche, sondern gehöre der Republik. Die Sängerknaben bezahlten dafür Miete. "Der fortwährende Rechtsbruch durch eine kleine Gruppe radikaler Aktivisten, die sowohl die demokratischen Spielregeln als auch die Rechtsgrundlagen unseres Staates ignorieren, hat dem internationalen Image Wiens bereits geschadet", so Nettig. Die Sängerknaben würden sich weder gesetzwidrigen Aktionen beugen, noch sich einschüchtern lassen.

Die als Begründung für die Klagen vorgebrachten Anwürfe weisen die Aktivisten zurück. Man habe niemals Frauen und Kinder angepöbelt, betonte Raja Schwahn-Reichmann vom "Josefinischen Erlustigungskomitee" gegenüber der APA: "Das ist eine Unterstellung - die ist nachprüfbar nicht wahr." Man werde nun entscheiden, wie man weiter vorgehe. Klar sei aber jedenfalls: "Wir werden standhaft bleiben."

Sängerknaben droht Verleumdungsklage

Die Aktivisten erhalten Unterstützung von den Grünen. Planungssprecherin Sabine Gretner kündigte die Vorbereitung einer Gegenklage gegen die Sängerknaben an: "Wir prüfen, eine Verleumdungsklage einzubringen. Offenbar schrecken die Konzerthallen-Betreiber nicht vor Verleumdungen und Drohungen zurück, die wir rechtlich nicht unbeantwortet lassen".

Das Vorgehen der Sängerknaben gegen die Aktivisten treffen bei ÖVP und FPÖ auf Zustimmung. "Auch das selbst ernannte Erlustigungskomitee hat sich an den Rechtsstaat zu halten", so ÖVP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter. "Wenn Sängerknaben und deren Familien von den herumlungernden Gutmenschen angepöbelt und bedroht werden, muss zu härteren Mitteln gegriffen werden", meinte der FPÖ-Obmann der Leopoldstadt, Wolfgang Seidl.

(APA/Red.)

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