Radfahren auf dem Kohlmarkt

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THEMENBILD-PAKET: RADFAHREN / RADFAHRER / VERKEHRAPA/HELMUT FOHRINGER
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Radfahrer sollen in Fußgängerzonen temporär erlaubt, Lokale am Donaukanal mit einem neuen Konzept reduziert werden.

Wien. Der erste Bezirk zeigt nun doch ein Herz für Radfahrer. Nachdem Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) vergangene Woche einen Strauß zum Thema Radweg in der Wipplingerstraße miteinander ausgefochten haben (sie wollte ihn, er nicht), will Figl Radfahrern nun doch mehr Rechte einräumen. Diese sollen künftig auch in bestimmten Fußgängerzonen fahren dürfen. Konkret werden der Kohlmarkt, die Wallnerstraße und ein Teil des Grabens in den Vormittags- und Nachtstunden temporär mit einer Radfahrerlaubnis ausgestattet.

Begründet wird die Lockerung mit der Neugestaltung der Herrengasse als Begegnungszone. „Daher erscheint es der Bezirksvertretung Innere Stadt als sinnvoll, eine Möglichkeit der Befahrung der Fußgängerzone durch Radfahrer trotz Lieferverkehr zu evaluieren“, hieß es. Das Projekt soll mit Jänner 2017 starten und vorerst ein Jahr dauern. Ein entsprechender Beschluss erging am Mittwoch im Bezirksparlament.

Konzept für den Donaukanal

Dort wurde ebenfalls ein Antrag zur Neugestaltung des Donaukanals einstimmig beschlossen. „Da der Donaukanal leider nicht in die Planungen rund um den Schwedenplatz miteinbezogen worden ist, haben wir – einstimmig durch alle beitragenden Bezirksfraktionen – ein Konzept zur qualitativen Aufwertung des Donaukanals erarbeitet und beschlossen“, sagte die Vorsitzende der Kommission für Soziales und Generationen, Elisabeth von Pföstl (ÖVP), zur „Presse“.

Dieses Konzept sieht etwa eine neue Möblierung für den öffentlichen Raum vor, man will neue öffentliche Toiletten und eine Beleuchtung der Brücken. Die Sportmöglichkeiten sollen ausgebaut werden – der Bezirk wünscht sich Kletterwände entlang der U-Bahn-Trasse. Auch was die Graffitis betrifft, wünscht man sich eine Neugestaltung. „Dort, wo außerhalb des Projektbereichs ,Wiener Wand‘ gesprayt wurde, sind die anliegenden Betriebe angehalten, für eine qualitative Verbesserung zu sorgen“, heißt es im Antrag. Die Bepflanzung von wildem Wein wird ebenso vorgeschlagen wie eine „künstlerische Übermalung“.

Der Bezirk wolle durch die Neugestaltung vor allem eine Nutzbarmachung des öffentlichen Raums erzielen und die kommerzielle Nutzung gleichzeitig zurückschrauben. Heißt: eher weniger Lokale und weniger Werbung auf den Kaimauern. Weiters sollen die derzeit vielen containerartigen Bauwerke verschwinden, alle Bauwerke sollen eingeschoßig und möglichst transparent gehalten werden. Zwischen Augarten- und Salztorbrücke sollen sich Märkte etablieren, die regionale Lebensmittel anbieten. (ath)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2016)

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