Döblinger stimmen knapp gegen Parkpickerl

Bleibt ein Fremdkörper in Döbling: Das Wiener Parkpickerl.
Bleibt ein Fremdkörper in Döbling: Das Wiener Parkpickerl.(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Im 19. Wiener Gemeindebezirk wird es auch künftig kein Parkpickerl geben. Die Bürger sprachen sich äußerst knapp gegen die Einführung aus.

Der 19. Wiener Bezirk bekommt kein Parkpickerl. Die Döblinger haben in einer Bürgerbefragung mehrheitlich knapp gegen die Einführung der Gebührenpflicht gestimmt. Das teilte die Bezirksvorstehung am Montagabend nach Auszählung der Stimmen mit. Bezirkschef Adi Tiller (ÖVP) hatte im Vorfeld angekündigt, sich an das Ergebnis zu halten. Das Abstellen der Autos bleibt also weiterhin gratis.

Das Ergebnis war allerdings äußerst knapp. Von 30.881 gültigen Stimmen entfielen 51,6 Prozent auf Nein (15.943), die restlichen 48,3 Prozent (14.938) votierten folglich für die Einführung. Die Abstimmung selbst lief drei Wochen lang und endete bereits am vergangenen Dienstag. Mit der Auszählung der Stimmen wurde aber erst am heutigen Vormittag begonnen. Rund 56.000 Anrainer waren stimmberechtigt.

Parkpickerl-Planungen war vorbereitet

Tiller hatte sich zu einer Befragung der Bezirksbevölkerung entschieden, da durch die im September vollzogene Einführung der flächendeckenden Kurzparkzone im Nachbarbezirk Währing der Stellplatzdruck in Döbling spürbar gestiegen war. Anfang November hatte Tiller noch zur „Presse“ gesagt: „Ich war ursprünglich gegen die Einführung des Parkpickerls. Aber jetzt sehe ich, dass wir vom 9., 17., 18. und 20. Bezirk umkreist sind.“ Und er hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Döblinger mehrheitlich für die Parkraumbewirtschaftung stimmen würden.

Tiller hatte das Ergebnis bereits im Vorfeld als bindend bezeichnet, er selbst rechnete allerdings mit einem Resultat pro Parkpickerl. In diesem Fall wollte der Bezirkschef die fast flächendeckende Einführung ab 2. Mai 2017 umsetzen. Ein erster Termin mit den Behörden wurde zwecks Vorbereitungsarbeiten bereits für den morgigen Dienstag anberaumt. Er ist infolge der Ablehnung nun obsolet.

„Wir nehmen das äußerst knappe Ergebnis zur Kenntnis“, erklärten gestern Abend in einer ersten Reaktion der grüne Verkehrssprecher, Rüdiger Maresch, und der Klubobmann der Grünen Döbling, Heinz Hieber. Tiller und die Wiener ÖVP hätten verhindert, dass die Verkehrsprobleme im 19. Bezirk gelöst werden können. Das knappe Ergebnis zeige auch, dass es offenbar viele Grätzel in Döbling gebe, in denen sich die Bewohner ein Parkpickerl wünschten.

(APA)

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