Ikea zieht mit City-Store am Wiener Westbahnhof ein

EROeFFNUNG DES 'NEUEN' WESTBAHNHOFS MIT BAHNHOFCITY WIEN-WEST
EROeFFNUNG DES 'NEUEN' WESTBAHNHOFS MIT BAHNHOFCITY WIEN-WESTAPA/HANS KLAUS TECHT
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Das Möbelhaus hat den Zuschlag für das Blaue Haus der ÖBB bekommen. Das Konzept sieht vor, dass ein Auto nahezu überflüssig ist. Die Grünen sind euphorisch, die FPÖ warnt.

Lang wurde gerätselt, wer in das Blaue Haus am Wiener Westbahnhof einziehen wird. Nun ist die Katze aus dem Sack: Der schwedische Möbelkonzern Ikea hat das Rennen gemacht. Das bestätigte Ikea-Pressesprecherin Barbara Riedl der „Presse“. Ikea werde ein Konzept für ein innovatives, umweltfreundliches Innenstadteinrichtungshaus für Wien entwickeln, das ganz ohne Pkw-Verkehr auskommen soll, so Riedl.
Der Westbahnhof mit seiner Lage und der perfekten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sei dafür ideal. Ein Eröffnungstermin steht noch nicht fest.
Zuerst müssen sämtliche Rahmenbedingungen geklärt und die nötigen Verfahren eingeleitet werden. Eine Entscheidung darüber wird voraussichtlich im Lauf des kommenden Jahres gefällt.

Weltweit einzigartig

In dem neuen Geschäft soll das gesamte Ikea-Sortiment angeboten werden. Es gebe derzeit weltweit kein vergleichbares Modell, so Riedl: „Was wir vorhaben, wird richtungsweisend sein – und ist weltweit einzigartig.“
Kern des neuen Innenstadtkonzepts von Ikea sei es, dass ein Auto als Transportmittel nahezu überflüssig werde – passend zur Lebensweise der Stadtbewohner, für die die Lage und eine Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel eine wesentliche Rolle spielen.
Für welchen Preis Ikea die Immobilie von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erstanden hat, ist nicht bekannt. Der Standort wurde ab 15 Millionen zum Verkauf angeboten. Ikea sei als Bestbieter zum Zug gekommen, hieß es.

Grüner Jubel, blaue Kritik

Handelsexperten erwarten durch die Ansiedlung von Ikea eine höhere Attraktivität des Shoppingcenters am Bahnhof. Die Bahnhofscity hatte im Vorjahr wegen der Verlegung des Hauptbahnhofs mit Umsatzrückgängen zu kämpfen.
Wiener Grüne preisen den Öffi-Standort an, weil hier 250 bis 300 neue Jobs geschaffen würden. Wie überhaupt die Grünen den Ikea-Plan auf ihrer Facebook-Seite ungewohnt deutlich bewerben und damit für ihren Jubel einige Kritik einstecken müssen.
Verhaltener ist die FPÖ. Gemeinderat Dietbert Kowarik vermisst ein Gesamtkonzept. Die Filetierung des Geländes gehe weiter. „Wir erleben gerade die Versilberung der besten Stücke durch die ÖBB", kritisiert Kowarik.

(herbas)

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